Empörung über Video von Polizeigewalt gegen „Gelbwesten“-Aktivist
In Frankreich sorgt ein Video von Polizeigewalt gegen einen „Gelbwesten“-Aktivisten für Empörung. Der Handyfilm wurde bis Montag fast 700.000 Mal auf Online-Netzwerken wie Twitter und Facebook angeklickt. Er zeigt, wie ein Bereitschaftspolizist mit seinem Schlagstock auf den wehrlosen Demonstranten einprügelt, der von einem anderen Beamten festgehalten wird.
„Ich wurde ohne Grund geschlagen“, sagte der 25-jährige „Gelbwesten“-Aktivist Max Barré zu dem Vorfall bei der Demonstration am Samstag im bretonischen Quimper. Er sei über eine Brücke gelaufen, als die Polizisten ihn festgehalten und auf ihn eingeprügelt hätten. Einzelne Schläge trafen demnach auch seinen Kopf und seine Finger. Der junge Mann will Anzeige erstatten.
Ein anderer „Gelbwesten“-Vertreter sagte, die Polizisten seien zuvor mit einer Flasche beworfen worden und hätten Barré wahllos aus der Menge herausgegriffen. Die Präfektur wollte zu dem Vorfall keine Stellung nehmen. Sie erklärte, die Polizei habe insgesamt neun Demonstranten in Gewahrsam genommen und verurteilte die Gewaltbereitschaft angereister Aktivisten.
Die „Gelbwesten“ demonstrieren seit fast vier Monaten gegen die Politik von Präsident Emmanuel Macron. Sie werfen der Polizei übermäßige Gewaltanwendung vor. Nach Angaben des Innenministeriums wurden seit Beginn der Proteste rund 2200 Demonstranten verletzt. (afp)
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