„Die beiden Jordis“ sind in Untersuchungshaft – Vorreiter der Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien
„Die beiden Jordis“ sitzen seit Montag in Untersuchungshaft. Es sind die führenden Köpfe der beiden Organisationen, die für die Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien die Massen mobilisieren.
Jordi Sánchez leitet die Katalanische Nationalversammlung (ANC), nicht zu verwechseln mit einem Parlament. Jordi Cuixart steht an der Spitze der Kulturvereinigung Omnium Cultural, die seit Jahrzehnten die katalanische Sprache hochhält.
Der Vorwurf der spanischen Justiz gegen die beiden Jordis lautet auf „aufrührerisches Verhalten“. Doch hinter den beiden Jordis stehen weit mehr als 100.000 Mitglieder.
KATALANISCHE NATIONALVERSAMMLUNG
Die Katalanische Nationalversammlung (Katalanisch: Assemblea Nacional Catalana) hat sich in wenigen Jahren zur Speerspitze der Unabhängigkeitsbewegung entwickelt. 2012 organisierte sie erstmals eine Massenkundgebung zum katalanischen „Nationalfeiertag“ Diada. Seither strömen alljährlich Hunderttausende zusammen, um am 11. September Slogans wie „Wir sind eine Nation!“ und „Wir entscheiden!“ zu singen. Die Kundgebungen erfolgen im Gedenken an den 11. September 1714, als spanische und französische Truppen während des Spanischen Erbfolgekrieges Barcelona eroberten.
Ihren Ursprung nahm die Nationalversammlung mit einer Volksabstimmung im September 2009, als in der katalanischen Kleinstadt Arenys de Munt erstmals in einem kleinen Rahmen die Unabhängigkeit Kataloniens reklamiert wurde. Inzwischen zählt die Nationalversammlung 40.000 Mitglieder. Die erste ANC-Vorsitzende Carme Forcadell wurde zur katalanischen Parlamentspräsidentin gewählt, nachdem die Unabhängigkeitsbefürworter die Regionalwahl 2015 gewonnen hatten.
OMNIUM CULTURAL
Traditionelles Sammelbecken der katalanischen Nationalisten ist die Kulturvereinigung Omnium Cultural, die schon 1961 gegründet wurde. Heute nimmt Omnium Cultural für sich in Anspruch, die größte Bürgerbewegung Kataloniens zu sein. Sie zählt 75.000 Mitglieder.
Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand für Omnium Cultural zunächst die Wahrung der katalanischen Sprache, die während der Diktatur von Francisco Franco (1939-75) von den spanischen Behörden aus dem öffentlichen Leben verdrängt wurde. Über die Jahrzehnte erlangte Omnium Cultural den Status eines bevorzugten Gesprächspartners der Regionalregierung in Barcelona. Im Jahr 2012 beschloss die Vereinigung nach den Angaben ihres Leiters Jordi Cuixart, sich aktiv am „Prozess der nationalen Befreiung“ zu beteiligen. (afp)
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