Deutsche EU-Abgeordnete der Grünen fühlte sich durch belgische Polizei „rassistisch diskriminiert“
Die deutsche EU-Abgeordnete Pierrette Herzberger-Fofana (Grüne) ist nach eigenen Angaben in Belgien Opfer von Polizeigewalt geworden. Polizisten hätten sie „brutal“ und „erniedrigend“ behandelt, als sie am Dienstag am Brüsseler Nordbahnhof Aufnahmen von einem Einsatz gegen zwei Schwarze gemacht habe, sagte Herzberger-Fofana am Mittwoch im EU-Parlament. Sie habe Anzeige erstattet.
Sie habe „völlig legal“ ein Foto davon gemacht, wie „neun Polizisten zwei junge Schwarze belästigten“, sagte die Grüne bei einer Aussprache im Parlament zu Rassismus und Polizeigewalt. Vier der Beamten hätten ihr daraufhin gewaltsam ihr Handy und ihre Handtasche entrissen und sie gegen die Wand gedrückt.
„Sie haben mich auf erniedrigende Weise behandelt“ und ihr nicht geglaubt, dass sie EU-Abgeordnete sei, sagte die aus Westafrika stammende Politikerin. Sie habe sich rassistisch diskriminiert gefühlt. „Diese Erfahrung, zu einem Zeitpunkt, an dem die ganze Welt die leidigen Konsequenzen von polizeilicher Brutalität sieht, ist für mich traumatisierend“, fügte die 71-Jährige hinzu.
Ein Sprecher der Brüsseler Polizei bestätigte, dass Beamte infolge eines gewaltsamen Angriffs in der Nähe am Dienstag am Nordbahnhof zwei Verdächtige kontrolliert hätten. Herzberger-Fofana „wollte sich in den Einsatz einmischen“, sagte der Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Sie habe gefilmt und sich zunächst geweigert, sich auszuweisen.
Beamte handelten nach Vorschrift
Daraufhin hätten die Beamten sie entsprechend der Vorschriften vorübergehend festgehalten, um ihre Identität festzustellen, sagte er weiter. Eine Polizistin habe sie aus Sicherheitsgründen abgetastet. Eine Anzeige gegen die Beamten lag demnach bislang nicht vor. Die Polizei habe ihrerseits wegen des „aggressiven Verhaltens“ der Politikerin einen Strafzettel ausgestellt.
EU-Parlamentspräsident David Sassoli sicherte Herzberger-Fofana seine Unterstützung zu: „Wir sind natürlich an Ihrer Seite“, sagte der Italiener. Er werde sich bei den belgischen Behörden erkundigen und eine Erklärung fordern. (afp)
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