Bizarrer Schuh-Protest von Lega-Politiker gegen EU-Kommission – EU-Kommissar nennt Ciocca „Faschisten“
Im Streit um den italienischen Haushalt für 2019 verschärft sich der Ton: EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici bezeichnete den italienischen Europaabgeordneten Angelo Ciocca am Freitag im französischen Nachrichtensender CNews als „Faschisten“.
Der Politiker der Lega hatte am Dienstag in Straßburg mit seinem Schuh auf Moscovicis Notizen herumgehämmert.
Ciocca sei „ein Dummkopf, ein Provokateur, ein Faschist“, sagte Moscovici dem Sender. „Sein Verhalten ist grotesk“, sagte der französische Kommissar. Moscovici hatte den Haushaltsentwurf der italienischen Regierung Anfang der Woche zurückgewiesen und Nachbesserungen verlangt – ein in der EU-Geschichte einmaliger Vorgang.
Aus Protest griff Ciocca in Straßburg nach der Pressekonferenz des Kommissars zu seinem Schuh. Später erklärte der Lega-Politiker auf Twitter, er sei mit einer „in Italien gefertigten“ Schuhsohle auf „den Berg von Lügen“ marschiert, den Moscovici über Italien geschrieben habe. In Rom regiert die Lega mit der Fünf-Sterne-Bewegung.
Die italienische Regierung plant in ihrem Haushaltsentwurf eine deutlich höhere Neuverschuldung als mit Brüssel vereinbart. Das Land hat mit 131 Prozent der Wirtschaftsleistung bereits jetzt die zweitgrößte Gesamtverschuldung der Eurozone nach Griechenland. Die EU-Kommission und die österreichische Ratspräsidentschaft fürchten deshalb Ansteckungsgefahren für die anderen Euro-Länder. (afp/so)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion