Zwei Unterwasserkabel durchtrennt: Pistorius „niemand glaubt an ein Versehen“

Verteidigungsminister Pistorius äußert den Verdacht auf Sabotage: Zwischen Deutschland und Finnland wurde das Glasfaserkabel C-Lion1 durchtrennt. Nancy Faeser warnt vor hoher Bedrohungslage.
Titelbild
Verteidigungsminister Boris Pistorius.Foto: Matthias Kehrein/Epoch Times
Epoch Times19. November 2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) geht davon aus, dass die Unterbrechung von Unterwasser-Telefonkabeln unter anderem zwischen Deutschland und Finnland auf „Sabotage“ zurückzuführen ist.

„Niemand glaubt, dass diese Kabel aus Versehen durchtrennt worden sind“, sagte Pistorius am Rande des EU-Verteidigungsministertreffens in Brüssel am Dienstag.

„Hybride Aktion“

Es müsse davon ausgegangen werden, „ohne konkret zu wissen, von wem es kommt, dass es sich um eine hybride Aktion handelt“, fuhr der Minister fort. „Und wir müssen auch davon ausgehen, ohne es schon zu wissen, versteht sich, dass es sich um Sabotage handelt.“

Der schwedische Minister für Zivilverteidigung, Carl-Oskar Bohlin, teilte der Nachrichtenagentur AFP unterdessen mit, dass ein zweites Unterwasserkabel in der Ostsee beschädigt worden sei. Bohlin betont:

Es ist wichtig klarzustellen, dass wir derzeit zwei Kabel in der Ostsee haben, die nicht funktionieren.“

Die schwedische Regierung verfolge die Entwicklungen „sehr genau“ und steht in Kontakt mit ihren Behörden. Demnach handelt es sich bei dem zweiten beschädigten Kabel um eine Telekommunikationsverbindung zwischen Schweden und Litauen.

Berlin im Austausch mit Finnland

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte in Berlin, die „hohe Bedrohungslage“ werde „sehr, sehr ernst“ genommen.

Faeser forderte, die kritischen Infrastrukturen „widerstandsfähiger und krisenfester“ zu machen. „Dazu gehört der Schutz für Anlagen und wichtige Leitungen, dazu gehört mehr Ausfallsicherheit und eine schnelle Reaktionsfähigkeit bei Schäden“, sagte sie den Funke-Zeitungen.

Die Ministerin drang darauf, dass das geplante Gesetz zum Schutz kritischer Infrastrukturen ungeachtet des Bruchs der Ampel-Koalition noch in dieser Legislaturperiode beraten und beschlossen wird.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sei im Austausch mit den finnischen Behörden.

Wir sind als Behörden noch nicht beteiligt, haben aber Hilfe angeboten zur Unterstützung, zur Aufklärung dieses Falles.“

Der finnische Technologiekonzern Cinia hatte zuvor mitgeteilt, dass aus ungeklärten Gründen ein Unterwasserkabel zwischen Deutschland und Finnland durchtrennt sei.

Der Defekt an dem Kabel Cinia C-Lion1 sei am Montag festgestellt worden. Aufgrund der Beschädigung seien die über das Kabel bereitgestellten Dienste unterbrochen. Das 1.172 Kilometer lange Glasfaserkabel überträgt seit 2016 Daten zwischen Helsinki und Rostock. (afp/red)



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