Zwei-Klassen-Gesellschaft? Rentner und Beamte von Corona unbehelligt – Selbstständige unter Druck
Das „Haushaltskrisenbarometer“ des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Nielsen und der Goethe-Universität Frankfurt zieht eine gemischte Bilanz hinsichtlich der ökonomischen Folgen der Corona-Krise für Deutschland.
Zwar ist ein ökonomischer Totalabsturz nicht absehbar und 80 Prozent der Bevölkerung haben bis dato keine gravierenden Einbußen zu beklagen. Allerdings befinden sich unter jenen, die massiv unter den Folgen des Lockdowns leiden, vor allem produktive Gruppen wie Selbstständige oder Arbeitnehmer im Mittelstand. Unbehelligt bleiben vor allem Rentner und Beamte.
91 Prozent der Rentner ohne Einbußen
Wie die „Welt“ berichtet, müssen den bisherigen Ergebnissen der seit Ende März durchgeführten Haushaltsbefragung zufolge 81 Prozent der Bevölkerung noch keinen Einkommensrückgang infolge der Corona-Maßnahmen verkraften, 72 Prozent erwarten auch, dass es künftig für sie zu keinen kommen wird. Die Zahl derjenigen, die finanzielle Einbußen erwarten, ist von 17 Prozent zu Beginn der Krise auf nun 12 Prozent gesunken. Mit steigenden Einkünften rechnen sogar 14 Prozent.
Auch die Konsumstimmung lässt Hoffnung aufkeimen, dass Deutschland glimpflich durch die Krise kommen könnte. Von einer grundlegenden krisenbedingten Neigung, auf geplante Anschaffungen zu verzichten oder diese auf unbestimmte Zeit zu verschieben, ist wenig zu bemerken. Die Zahl der Befragten, die am Erwerb von Gütern im Wert von mindestens 250 Euro ungeachtet der Krise festhalten wollen, stieg von 54 Prozent auf knapp zwei Drittel. Das Sparverhalten blieb auch unverändert.
Es sind jedoch die Details, die den Eindruck einer resilienten deutschen Volkswirtschaft trüben. Zwar geben 74 Prozent der nicht selbstständig Erwerbstätigen an, die Corona-Krise hätte keine Auswirkungen auf ihr Einkommen gehabt – und sogar 91 Prozent der Rentner.
Unter den Selbstständigen sagen dies jedoch nur 38 Prozent, während 57 Prozent Einkommensrückgänge zu beklagen haben.
Selbstständige als Erste von Corona-Folgen betroffen, Arbeitnehmer sind die nächsten
Dabei sind bei elf Prozent der Betroffenen zwischen 50 und 80 Prozent ihrer Einnahmen weggebrochen, bei weiteren elf Prozent sogar noch mehr als das. Am schlimmsten hat es den Tourismus, die Gastronomie sowie die Veranstalter von Messen, Kultur und Events getroffen. Aber auch am Handel abseits der als „systemrelevant“ eingestuften Versorger ist die Krise nicht spurlos vorübergegangen. Immerhin sind die „harten“ Restriktionen für diesen wieder weitgehend aufgehoben, und auch Nagelstudios, Frisöre oder Fitnessstudios können entweder bereits jetzt wieder frei arbeiten oder öffnen in Kürze.
Arbeitnehmer sind bis dato verhältnismäßig unbeschadet durch die Krise gekommen, da das Kurzarbeitergeld einen Teil der Härten des Lockdowns abzufedern vermochte. Für sie wird allerdings erst jetzt die Phase der Unsicherheit beginnen, wo es darum geht, wie die einzelnen geschädigten Branchen wieder aus dem Lockdown herauskommen.
Untersuchungen renommierter Verbände wie des ifo sehen die Gefahr, dass bis zu 20 Prozent aller Betriebe über die Branchen hinweg einen Stellenabbau ins Auge fassen könnte. Ifo-Ökonom Klaus Wohlrabe zufolge hatten im April 58 Prozent der Gastronomiebetriebe verkündet, definitiv Stellen abzubauen oder befristete Verträge nicht zu verlängern. Gleiches gilt für 50 Prozent der Hotels und 43 Prozent der Reisebüros. Aber auch in der Autobranche kündigten 39 Prozent der Betriebe an, dass Stellen wegfallen werden.
In Deutschland leben nur 15 Millionen Nettosteuerzahler nicht vom Staat
Gar um 60 Prozent verringern wollen Zeitarbeitsunternehmen und Personalvermittler ihre Personalbestände, jedes zweite Unternehmen der Lederwaren- und Schuhherstellungsbranche und 30 Prozent der Unternehmen in der Metallbranche oder bei Druckereien. Immerhin scheinen freie Berufe, Bau, chemische Industrie und Pharma bis dato von gravierenden Engpässen verschont zu bleiben.
Der Effekt, der die Selbstständigen unmittelbar mit Beginn der Lockdown-Maßnahmen getroffen hatte, wird auf dem Arbeitsmarkt mit Verzögerung eintreten – und nichtselbstständige Erwerbstätige erfassen. Weiterhin wenig zu befürchten haben Beamte und Rentner.
Wie sich dies perspektivisch auf die Stabilität des Landes auswirken wird, bleibt ungewiss. Untersuchungen der vergangenen Jahre gingen davon aus, dass die Zahl der Nettosteuerzahler in Deutschland 27 Millionen beträgt – von denen jedoch 12 Millionen vom Staat bezahlt werden.
Die Corona-Krise wird sich vor allem unter jenen verbliebenen 15 Millionen Bürgern auswirken, die jetzt schon als Produktive den Lebensunterhalt aller Übrigen sichern.
Immerhin dürfte die Corona-Krise, die in den meisten Ländern zur Schließung der Grenzen beigetragen hat, auch den Abwanderungstrend verzögern. Zuletzt hatten rund 200.000 Menschen pro Jahr Deutschland verlassen. Die derzeit bestehenden Hindernisse könnten jedoch schon bald wieder wegfallen – der innere Zusammenhalt unter den Verbliebenen könnte unterdessen weiter leiden.
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