„Zum Scheitern verurteilt“: Kritik an Vereinbarung von Klöckner mit Industrie zur Reduzierung von Zucker

Die Vereinbarung von Landwirtschaftsministerin Klöckner mit der Industrie zur Reduktion von Zucker und Salz in Lebensmitteln stößt auf Kritik bei Verbraucherschützern.
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Dickes Kind.Foto: Peter Steffen/dpa
Epoch Times18. Oktober 2018

Die Vereinbarung von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) mit der Industrie zur Reduktion von Zucker und Salz in Lebensmitteln stößt auf Kritik bei Verbraucherschützern.

Die Organisation Foodwatch erklärte am Mittwoch, die Pläne seien „zum Scheitern verurteilt“, da die Ministerin nur auf Freiwilligkeit setze. Die Vereinbarung überlasse es den Unternehmen selbst, welche Zielvorgaben sie sich setzten, um eine gesunde Ernährung zu fördern“, kritisierte Foodwatch.

Klöckner hatte am Dienstag mit der Ernährungswirtschaft eine Grundsatzvereinbarung unterzeichnet, wonach die Industrie zusagt, ab 2019 den Gehalt von Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten zu reduzieren. Bis zum Jahresende werde ein „gemeinsam abgestimmtes Konzept vorliegen“, hieß es. Die Umsetzung der Maßnahmen soll überprüft werden. Foodwatch kritisierte, dass es den Unternehmen selbst überlassen sei, welche Maßnahmen sie umsetzten und dass sie bis 2025 Zeit bekommen sollten.

Der AOK-Bundesverband begrüßte die Zusammenarbeit zwischen dem Landwirtschaftsministerium und den Wirtschaftsverbänden, forderte aber ebenfalls „verbindliche Zusagen“ von der Lebensmittelindustrie. „Wir setzen darauf, dass weitere Akteure Verantwortung übernehmen und sich der von der Politik geplanten nationalen Reduktionsstrategie anschließen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Martin Litsch am Mittwoch. „Dazu gehört eine Einigung auf kurzfristig nachvollziehbare und messbare Reduktionsziele.“

Gemeinsam mit weiteren Verbänden riefen Foodwatch und der AOK-Bundesverband am Mittwoch die „Aktion Weniger Zucker“ ins Leben. Ziele seien die „Verringerung des hohen Zuckerkonsums in Deutschland und die Förderung einer gesunden Ernährung durch gesundheitspolitische Entscheidungen“, erklärte die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK), die ebenso beteiligt ist. Die bisherigen Ansätze reichten nicht aus.

Konkret fordert das Bündnis ein Verbot von Werbung für zuckerreiche oder andere hochkalorische Lebensmittel, die sich direkt an Kinder richtet, sowie eine „für alle Bevölkerungsgruppen verständliche Lebensmittelkennzeichnung“. Nötig seien auch steuerliche Anreize für die Lebensmittelindustrie, gesündere Rezepturen zu entwickeln, sowie verbindliche Standards für die Verpflegung in Kitas und Schulen. (afp)



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