Zeuge nach drei Tagen tot auf Gerichtstoilette entdeckt
Ein 70 Jahre alter Zeuge ist nach drei Tagen tot auf einer Toilette am Amtsgericht Kiel gefunden worden. Das bestätigte die Vizepräsidentin des Amtsgerichts, Beate Flatow, der Deutschen Presse-Agentur.
Zuvor hatten die „Kieler Nachrichten“ berichtet. Die Justiz habe bereits Konsequenzen gezogen, sagte Flatow: „Der Wachdienst wird künftig täglich alle öffentlich zugänglichen Räume, insbesondere die Toiletten, kontrollieren.“
Der 70-Jährige sollte am 29. Oktober in einem Prozess aussagen und wurde erst am 1. November von einem Wachtmeister in einer abgeschlossenen Toilettenkabine entdeckt. Die Obduktion ergab, dass der Mann vermutlich an einem Herzinfarkt gestorben war, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Kiel am Dienstag mit.
Der Zeuge hätte in einem Prozess gegen einen Beschuldigten aussagen sollen, der wegen fingierter Autounfälle angeklagt war. Die Hauptverhandlung sei vom Richter abgesagt worden, weil der Angeklagte nicht erschienen war, zitierten die „Kieler Nachrichten“ eine Gerichtssprecherin. Beim Aufrufen der Zeugen sei aufgefallen, dass auch der 70-Jährige fehlte. Man habe in den folgenden Tagen vergeblich versucht, den Mann telefonisch zu erreichen.
Frühere Wasserrohrbrüche in den Toiletten dürften laut Flatow der Grund gewesen sein, warum dem täglichen Putzdienst die abgeschlossene Toilettenkabine nicht verdächtig vorgekommen sei: „Die Putzkräfte glaubten, dass es wieder einen Rohrbruch gegeben hätte und deshalb die Kabine sicherheitshalber abgeschlossen war.“ (dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion