Zentralrat der Muslime verteidigt Imame aus der Türkei
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) weist die Forderung zurück, den sogenannten „Import“ von Imamen aus der Türkei zu stoppen. Der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag), diese Forderung sei „verfassungswidrig, von Doppelmoral durchzogen und nicht zielführend, weil sie Fanatiker stärkt“. In der Kritik steht der türkisch-islamische Dachverband Ditib, der zahlreiche Moscheen in Deutschland betreibt und Hunderte von Imamen in die Bundesrepublik entsandt hat.
Mazyek betonte dagegen: „Die Ditib-Imame sind verfassungstreu, predigen einen gemäßigten Islam.“ Sie trügen so wesentlich zum „Bollwerk gegen Fanatiker und Radikale“ bei. Würde man diese Imame jetzt alternativlos absetzen, würde das die Extremisten stärken, so der Zentralratsvorsitzende. Solche Forderungen diskreditieren nach den Worten von Mazyek die muslimischen Gemeinden. „Das stellt eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Religion dar.“ Schließlich gebe es Hunderte von Gemeinden anderer Religionsgemeinschaften in Deutschland, die selbstverständlich ausländische Priester und Rabbiner hätten. Mazyek versicherte, der Zentralrat der Muslime in Deutschland setze sich für die notwendige Optimierung der Imame ein, was Sprache und Ausbildung angehe. „Das geht aber nur mit den Verbänden zusammen und nicht par ordre du mufti aus Bayern.“ CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer hatte verlangt, die Finanzierung von Moscheen oder islamischen Kindergärten aus dem Ausland, darunter aus der Türkei und Saudi-Arabien, müsse beendet werden. Alle Imame sollten „in Deutschland ausgebildet sein und unsere Grundwerte teilen“. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) fordert außerdem, der Islamunterricht müsse ordentliches Lehrfach an staatlichen Schulen werden.
(dts Nachrichtenagentur)
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