Zentralrat der Muslime fordert mehr Polizeischutz für Moscheen
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat mehr Polizeischutz für Moscheen gefordert. Zentralratschef Aiman Mazyek verwies gegenüber der „Osnabrücker Zeitung“ vom Samstag auf Übergriffe und Bombendrohungen. Nötig sei nun „ein neues Sicherheitskonzept, denn die Gefahrensituation für muslimische Einrichtungen hat sich grundlegend verändert“.
Bundesweit seien in diesem Jahr zwar nur wenige Fälle von Bombendrohungen gegen Moscheen öffentlich geworden – es gebe aber mehr, erklärte Mazyek. Der Zentralrat wisse von 18 Fällen, „die Dunkelziffer dürfte noch höher sein“. Viele Moscheen wollten jedoch nicht, dass entsprechende Informationen nach außen drängen, denn sie fürchteten Trittbrettfahrer.
Mazyek forderte Politiker auf, betroffene Moscheen zu besuchen: „Das ist zwar Symbolpolitik, aber es braucht Symbole in diesem Zusammenhang.“ Wenn eine Minderheit angegriffen werde, „dauert es nicht lange, bis es die nächste Minderheit trifft“.
Der Zentralratsvorsitzende kritisierte: „Es ist fatal, wenn die öffentliche Empörung ausbleibt und diese Vorgänge nicht als Gefahr gegen die Demokratie als solche verstanden werden.“ (afp)
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