„Zeitenwende im Bevölkerungsschutz“: So bereitet sich Brandenburg auf Katastrophen vor

Das größte und modernste Bevölkerungsschutzzentrum entsteht gerade im Brandenburger Land. Es soll die notwendige Versorgung in Krisenzeiten sicherstellen, wozu auch der Kriegsfall gehört.
Hilfsgüter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) für die vom Erdbeben betroffenen Regionen in der Türkei warten in einer Halle am Flughafen BER auf den Transport.
Hilfsgüter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) für die vom Erdbeben betroffenen Regionen in der Türkei warten in einer Halle am Flughafen BER auf den Transport.Foto: Fabian Sommer/dpa
Von 23. Oktober 2024

Am Dienstag, 22. Oktober, wurde in Luckenwalde, Brandenburg, der Grundstein für eines der größten und modernsten Bevölkerungsschutzzentren in Deutschland gelegt. Das Projekt des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) soll die nationalen als auch internationalen Einsatzkapazitäten stärken.

Dies sei laut DRK eine „dringende Notwendigkeit angesichts der zunehmenden Krisen wie Extremwetter, Naturkatastrophen und bewaffneten Konflikten“. Das Bevölkerungsschutzzentrum soll 2026 fertiggestellt sein.

In Schönefeld, Brandenburg, nahe dem Flughafen Berlin-Brandenburg, betreibt das DRK bereits ein Logistikzentrum. Das platze aber bereits aus allen Nähten, zitiert „B.Z.“ René Burfeindt, Bereichsleiter Nationale Hilfsgesellschaft beim DRK. Von dort würden aktuell vor allem Hilfsgüter in den Libanon, den Sudan, nach Gaza und in die Ukraine geschickt.

34.000 Quadratmeter Fläche

Auf einer Fläche von fünf Fußballfeldern (34.000 Quadratmetern) werden in dem jetzt im Bau befindlichen neuen Bevölkerungsschutzzentrum zukünftig unter anderem Hilfsgüter wie Hygienesets, Feldbetten, Zelte, Gebäudetrockner, Stromgeneratoren, Einsatzfahrzeuge, Gesundheitsstationen, ein Feldkrankenhaus sowie ein „mobiles Betreuungsmodul“ vorgehalten, erklärt die Hilfsorganisation.

Das mobile Betreuungsmodul allein wird zukünftig 5.000 Menschen autark für ein Jahr versorgen können. Allerdings ohne Lebensmittel, die müssen extra besorgt werden. Die Betreuungsmodule bieten Schlafplätze in kleinen Zelten, eine Trinkwasseraufbereitung und eine medizinische Versorgung durch mobile Arztpraxen auf Lkw. Auch eine Notstromversorgung ist gesichert.

Auch eine Fahrzeughalle und eine Wasch- und Einrüsthalle, wo Fahrzeuge direkt gewartet und repariert werden können, gehört dazu. Zudem wird dort ein Bürogebäude errichtet.

DRK-Generalsekretär Christian Reuter sagte dem „rbb24 Inforadio“, dass durch den Neubau das DRK seine Reaktionsfähigkeiten steigern und noch schnellere Hilfeleistungen für betroffene Personen ermöglicht werde.

Reuter verwies darauf, dass sich Notlagen weltweit in immer größerem Ausmaß und schnellerem Takt ereignet würden.

Als Beispiel nannte er die vor wenigen Wochen aufgetretenen Überschwemmungen in Teilen Deutschlands und seinen Nachbarstaaten.

Zudem kritisierte er in Verbindung mit dem Ukraine-Krieg und einer möglichen Bedrohung durch Russland mangelnde Investitionen des Bundes in den Bevölkerungsschutz. Das Gesundheitssystem sei in seinen Augen viel zu wenig auf einen Kriegs- oder Krisenfall vorbereitet.

DRK: Zu wenige Investitionen des Bundes in den Bevölkerungsschutz

Weitere Maßnahmen wären laut DRK „dringend notwendig“. Dazu gehöre die Beschaffung von weiteren zehn „dringend erforderlichen“ mobilen Betreuungsmodulen. Auch das „wichtige Konzept“ der Pflegeunterstützungskräfte sei in den aktuellen Haushaltsplänen des Bundes nicht berücksichtigt, merkt die Organisation an.

„Dieses Konzept zielt darauf ab, ein flächendeckendes Netzwerk an Unterstützungskräften zu schaffen, das uns in Krisen besser vorbereitet“, heißt es in einer Mitteilung des DRK.

Man brauche die „Zeitenwende im Bevölkerungsschutz – jetzt“, erklärt das DRK.



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