Zahl der Minderjährigen in Bundeswehr 2021 wieder gestiegen

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Bundeswehr-SoldatFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times10. Februar 2022

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Die Bundeswehr hat 2021 wieder mehr minderjährige Rekruten eingestellt. Insgesamt wurden 1.239 Soldaten in die Truppe aufgenommen, die bei Dienstantritt noch keine 18 Jahre alt waren, geht aus Daten der Bundeswehr hervor, über die die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstagausgabe) berichtet. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Anteil der Minderjährigen an den Rekruten damit von 7,0 auf 7,4 Prozent.

„Die Zahl der 17-jährigen Rekrutinnen und Rekruten schwankt seit Jahren, ist jedoch in der Gesamtbetrachtung seit 2017 rückläufig“, sagte ein Sprecher der Bundeswehr. Damals waren es 2126 Minderjährige oder prozentual gesehen 9,1 Prozent. Gründe für die Entwicklung nannte er nicht.

Von den minderjährigen Rekruten wurden mehr als die Hälfte im fünften Dienstmonat volljährig. Mit deutlichem Vorsprung waren die meisten der Minderjährigen Männer, nur knapp jede fünfte war eine Frau (19,3 Prozent). Das ist ein etwas höherer Frauenanteil als bei den Neueinstellungen insgesamt (17,4 Prozent). Insgesamt nahm die Bundeswehr im vergangenen Jahr 16.697 Soldaten neu in den Dienst – etwas mehr als im Vorjahr (16.442). Seit Jahren gibt es an der Einstellungspraxis von Minderjährigen viel Kritik.

Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl (SPD), verwies darauf, dass die UN-Kinderrechtskonvention ein Mindestalter von 18 Jahren für den Dienst in den Streitkräften festsetzt. „Es ist daher sehr kritisch zu sehen, dass die Bundeswehr weiterhin Minderjährige einstellt.“

Auch wenn dies nur mit Zustimmung der Eltern und unter strenger Dienstaufsicht geschehe, die der erhöhten Schutzbedürftigkeit Minderjähriger Rechnung trage. Högl forderte: „Die Bundeswehr sollte die Einstellungspraxis Minderjähriger überdenken, zumindest sollten die Ausbildung und der Dienst an der Waffe erst mit dem Erreichen der Volljährigkeit durchgeführt werden.“

Bewerber für die Bundeswehr müssen mindestens 17 Jahre alt sein, die Zustimmung der Eltern haben und eine sechsmonatige Probezeit absolvieren. Sie machen auch einen physischen und psychologischen Eignungstest. Die 17-Jährigen sind nicht so einsetzbar wie andere Soldaten, sie dürfen weder für den Wachdienst eingeteilt werden noch an Auslandseinsätzen teilnehmen und Waffen nur zu Ausbildungszwecken benutzen. (dts/red)



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