Wolfsburger Oberbürgermeister lässt Gespräch mit Maßnahmenkritikern platzen

Der Wolfsburger Oberbürgermeister Dennis Weilmann sagt einen Termin mit Maßnahmenkritikern der Pandemie ab. Er wirft dem Initiator des Treffens vor, sich nicht an Absprachen gehalten zu haben.
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Um eine Rehabilitation der Corona-Maßnahmenkritiker sollte es heute bei einem Gespräch im Wolfsburger Rathaus gehen. Oberbürgermeister Dennis Weilmann sagte den Termin jedoch kurzfristig ab. (Symbolbild)Foto: Stefan Sauer/dpa/dpa
Von 30. Januar 2025

Der Zahnarzt und ehemalige Deutsche Meister im Weitsprung, Jens Knipphals, hatte im vergangenen Sommer in einem offenen Brief an die Stadt Wolfsburg die vollumfängliche Rehabilitation der Ungeimpften gefordert. Er begründete dies mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und hoffte, dass dies zu einer Aufarbeitung der Corona-Krise in seiner Heimatstadt, aber auch darüber hinaus, beitragen könnte. Ursprünglich war dazu für den heutigen Donnerstag, 30. Januar 2025, ein Termin in der Stadtverwaltung angesetzt, doch Oberbürgermeister Dennis Weilmann (CDU) sagte diesen kurzfristig ab.

Vorwurf der Instrumentalisierung

Das Stadtoberhaupt warf Knipphals wiederholte Nichteinhaltung von Absprachen vor. „Wir hätten uns ein offenes und konstruktives Gespräch gewünscht, wie es ursprünglich vereinbart war. Leider haben sich die Rahmenbedingungen gravierend verändert. Anstelle des im Vorfeld abgestimmten Formats – ein vertrauliches Gespräch in kleiner Runde – scheint Herr Knipphals nun das Gespräch für andere Zwecke zu instrumentalisieren“, begründete Weilmann seine Entscheidung.

„Viele Menschen haben immer noch Fragen zu Entscheidungen und Abläufen während der Pandemie. Eine sachliche Aufarbeitung ist von großer Wichtigkeit – nicht nur, um besser zu verstehen, was damals passiert ist, sondern vor allem, um aus diesen Erfahrungen zu lernen. Nur so können wir uns in Zukunft besser auf vergleichbare Situationen vorbereiten“, heißt es in einer Mitteilung aus dem Wolfsburger Rathaus.

Knipphals habe entgegen anderer Vereinbarungen Einladungen und Flyer zu dem Termin verteilt. Er sei davon enttäuscht, weil Knipphals den Eindruck politischer Selbstdarstellung erwecke.

Der 66-Jährige widerspricht dem aber, schreibt „regionalheute“. Inhaltlich sei er nur in Teilen am Flyer beteiligt, erstellt und verteilt hätten ihn die Freiheitsboten Wolfsburg. Es habe auch keine Absprachen gegeben: „Ich habe von vornherein und immer gesagt, dass ich die Öffentlichkeit dabeihaben möchte, einen Moderator haben möchte und dass die Presse dabei sein soll. Das habe ich in mehreren E-Mails auch geschrieben. Das hat die Stadt zwar immer verweigert, aber ich habe nicht gesagt, dass ich damit einverstanden bin. Das stimmt einfach nicht“, betont er.

Affront gegenüber allen Maßnahmenkritikern

Gegenüber „Multipolar“ nannte Knipphals die Absage einen „Affront gegenüber allen Ungeimpften, Impfgeschädigten und Maßnahmen-Kritikern“. Der auf anderthalb Stunden angesetzte Austausch sei nicht öffentlich gewesen. Unterstützer habe er nach dem Termin vor dem Rathaus über Inhalte des Gesprächs informieren wollen. Daher habe er sie eingeladen. Mit der Stadt habe es dazu aber keine Absprachen gegeben.

Laut „Multipolar“ habe die Stadtverwaltung bereits im Dezember 2021 sowie im Januar 2022, als gerade über die allgemeine Impfpflicht diskutiert wurde, Knipphals zu einem „Runden Tisch“ eingeladen. Der sei allerdings nie zustande gekommen.

An dem nun abgesagten Termin sollten von beiden Seiten weitere Personen teilnehmen. Zu Knipphals Begleitern sollten neben seiner Frau Anette, Kezia-Melinda Kumpf (Gründerin der örtlichen PostVac-Selbsthilfegruppe), der niedersächsische WerteUnion-Vorsitzende Steffen Grüner sowie der fraktionslose Abgeordnete des Landtags von Niedersachsen, Jozef Rakicky, dabei sein. Bis auf Kumpf sind alle Ärzte.

Die Stadt wäre neben dem Rathauschef durch den Ratsvorsitzenden Ralf Krüger (SPD), den Leiter des Gesundheitsamtes und der Verwaltung, Dr. Volker Heimeshoff, sowie durch den Dezernenten der Bürgerdienste, Andreas Bauer, nebst einem seiner Mitarbeiter vertreten gewesen.



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