Wochenrückblick: Windeln als Baumaterial, 16,4 Milliarden Euro in den Sand gesetzt und dynamische Strompreise
Auszug nach Dänemark
Der Sensorhersteller Polytech Wind Power Germany, der bisher in Sendling bei München seinen Sitz hatte, plant seine Umsiedlung nach Dänemark. Von der Abwanderung sind 45 Mitarbeiter betroffen, mit denen wertvolles Fachwissen verschwindet. Das Unternehmen ist eine Ausgründung der TU München unter dem Namen fos4X (2010), welches vor knapp drei Jahren von Polytech aufgekauft wurde. Die Spezialisten stellen Sensoren her, die mittels Fiberoptik oder Glasfasertechnik in Rotorblättern der Windkraftanlagen kleinste Verformungen messen können. Damit lässt sich die Umgebung der Windkraftanlagen vor Eiswurf schützen und der Anstellwinkel optimieren.
18.000 zusätzliche Grundschüler in Baden-Württemberg
Rund 18.000 zusätzliche Kinder muss Baden-Württemberg im kommenden Schuljahr allein in den Grundschulklassen eins bis vier unterbringen. Bei einer Klassenstärke von 27 bis 28 Schülern wären das 650 neue Klassen. „Das ist der größte Aufwuchs, den es im Land je gab und ist vor allem bedingt durch Geflüchtete aus der Ukraine und anderen Ländern“, erklärte Bildungsministerin Theresa Schopper (Grüne).
Windeln in die Wand
Gewaschen, desinfiziert und geschreddert könnten gebrauchte Windeln zukünftig als Baumaterial dienen. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher nach Probebauten in Indonesien. In Beton und Mörtel sollen sie anteilig Sand ersetzen: neun Prozent in Bodenplatten und Terrassen, zehn bis 27 Prozent in tragenden und bis zu 40 Prozent in übrigen Wänden. Ein 36 Quadratmeter großes Beispielhaus könne so fast 1,75 Kubikmeter Windeln aufnehmen. Das entspricht knapp acht Prozent des benötigten Baumaterials. Allerdings gibt es bislang weder eine Recyclingfirma noch seien die indonesischen Bauvorschriften besonders windelfreundlich.
Studenten und das Deutschlandticket
Studenten mit Semesterticket wird empfohlen, nicht einfach irgendwo ein Deutschlandticket für 49 Euro zu kaufen, sondern nur beim bisherigen Verkehrsbetrieb. Oft machen die zugehörigen Verkehrsverbunde günstigere Übergangsangebote. Vorbereitet wird ein bundesweites Semesterticket zu einem vermutlichen Preis von 29,40 Euro monatlich (176,40 Euro pro Semester). Das schreibt „The Pioneer“ unter Verweis auf den Koordinierungsrat des Deutschlandtickets. Starten soll das Ticket 2023/24. Der Fahrschein soll ein „Vollsolidarmodell“ sein wie andere Studententickets auch – es ist damit nicht monatlich kündbar. Sollte der Preis für das Deutschlandticket steigen, würde sich auch der Preis für das Semesterticket erhöhen.
Berlin unterstützt Kampfjet-Koalition
Ohne F-16-Kampfjets könne Deutschland „keine aktive Rolle“ in einer Kampfjet-Allianz spielen, sagte kürzlich Verteidigungsminister Pistorius. Deutsche Politiker wollen die Allianz aber dennoch unterstützen. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses (FDP), erklärte: „Deutschland könnte sich bei der Grundlagenausbildung einbringen oder Flugplätze als Drehscheibe zur Verfügung stellen.“ Die CDU spricht davon, dass sich Berlin bei der Bewaffnung, Munition und Radarsensoren beteiligen und für die Luftbetankung sorgen könne. Deutschlands Luftwaffe verfügt über Tornado- und Eurofighter-Flugzeuge, nicht aber über F-16.
Formel-1-Team Mercedes
„Natürlich kann man sagen, dass ein Fitnessraum das Auto nicht schneller macht. Aber wenn der Fitnessraum für mehr Zufriedenheit bei den Mitarbeitern sorgt, dann macht das das Auto schneller“, sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Daher will Mercedes mit rund 80 Millionen Euro einen autofreien neuen Campus in Brackley schaffen und sein bisheriges Gelände erweitern. Zu diesem sollen hochmoderne Sporthallen, Marktinggebäude, Restaurants gehören. Das Arbeitsumfeld soll sich verbessern, ein hochmoderner Campus im Stil des Silicon Valley für das Formel-1-Team geschaffen werden. Es werde alles getan, „um einen großartigen Ort zu schaffen, an dem man arbeiten und seine Zeit verbringen kann“. Bis Ende 2025 soll der Parkcampus fertig sein.
Ohne Gendern und Geiselhaft
Berlins neuer Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) erklärt, dass er weder bisher noch in Zukunft „einen Brief aus der Senatskanzlei in Gendersprache“ unterschrieben hat oder unterschreiben wird. Er will künftig auf Gendersprache verzichten. Ein generelles Verbot in der Kommunikation der Berliner Verwaltung werde es jedoch nicht geben. Zum anderen will er die Klimakleber unter Kontrolle bringen. Er verhandele jedoch nicht mit Radikalen, „die Straftaten verüben und mit erpresserischen Methoden arbeiten“. Der Staat dürfe sich niemals erpressen lassen, so Berlins Regierender Bürgermeister. Es könne nicht sein, dass festgenommene Blockierer nach wenigen Stunden wieder auf freiem Fuß seien und sich an der nächsten Kreuzung festkleben würden. „Ich habe den festen Willen, Berlin aus der Geiselhaft dieser Chaoten zu befreien“, erklärt Wegner.
Anfangsverdacht
Zum ersten Mal hat ein Landgericht bei Klimaaktivisten den Anfangsverdacht für die Bildung einer kriminellen Vereinigung bestätigt. Hier die Zusammenhänge: Attacken von Klimaaktivisten auf Anlagen der Raffinerie PCK Schwedt führten Mitte Dezember zu einer deutschlandweiten Razzia bei Beteiligten der „Letzten Generation“. Die Staatsanwaltschaft Neuruppin ermittelt dazu wegen Störung öffentlicher Betriebe und des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung gemäß Paragraf 129 Strafgesetzbuch. Eine Beschwerde eines Betroffenen wurde nun durch das Potsdamer Landgericht als unbegründet verworfen. Cyrill Klement, Sprecher der Staatsanwaltschaft Neuruppin, erklärte am 15. Mai: „Diesen Anfangsverdacht hat nach dem Amtsgericht Neuruppin nun auch die Staatsschutzkammer des Landgerichts Potsdam bestätigt.“ Neuruppin ermittelt neben der Attacke auf ein Monet-Gemälde im Museum Barberini in Potsdam auch zu dem Versuch, den Flugbetrieb am Flughafen BER in Berlin zu stören.
16,4 Milliarden Euro
Besitzer der AT1-Anleihen der Credit Suisse haben bei der Notübernahme durch die UBS einen Totalverlust von 16 Milliarden Franken erlitten. Eine internationale Anwaltskanzlei hat nun genug Klagewillige gesammelt, um in die juristische Auseinandersetzung zu gehen. Zunächst will die in Kalifornien ansässige Kanzlei Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan ein Verfahren gegen den Finma-Entscheid anstrengen. Die Finma, eine Schweizer Staatsbehörde, hat die Abschreibung verfügt. Eine Klage gegen die neue Besitzerin der Bank, die UBS, könnte folgen. Die Anzahl der Geschädigten geht weltweit in die Tausende. Was zu der Entscheidung um die AT1-Anleihen führte, ist nicht bekannt.
Dynamische Strompreise
„Historisches“ Pandemieabkommen
Die WHO drängt auf einen globalen Pandemievertrag. Auf der Jahresversammlung in Genf beraten die Mitgliedstaaten bis Ende des Monats darüber. Es soll ein „historischer Vertrag werden“, so WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Es müsse einen „Paradigmenwechsel bei der weltweiten Gesundheitspolitik“ geben. Kritiker befürchten, dass der geplante Vertrag der WHO erhebliche Macht verleihen würde – und die Organisation Entscheidungen trifft, die als Gesetze gelten. Nationale Verfassungen und demokratische Parlamente würden ausgehebelt. Ebenso werden Einschränkungen der Meinungsfreiheit durch die Ausweitung von WHO-Befugnissen befürchtet.
Briefe, Pakete, Nachsendeservice
Ab 1. Juli steigen die Preise für Briefe, Pakete, Werbebriefe und den Nachsendeservice. Das Briefporto von 85 Cent für den Standardbrief ist eigentlich bis Ende 2024 festgelegt. Nun hat die Deutsche Post bei der Netzagentur beantragt, dass die Kosten früher steigen dürfen als im Januar 2025. Als Begründung wird angegeben, dass die Menge der Sendungen in den vergangenen Monaten eindeutig abgenommen habe und die Kosten aufgrund von Inflation und Lohnerhöhungen deutlich ansteigen würden. Zudem läge der Brief mit 85 Cent weit unter dem EU-Durchschnittspreis von 1,33 Euro. Das Zehn-Kilo-Paket für Privatkunden (nationaler Versand) verteuert sich von 9,49 auf 10,49 Euro. Zudem steigen Servicekosten für Transportversicherung, Sperrgut, Rolle, Nachnahme und anderes. Geplant ist auch eine Kostenerhöhung für den Nachsendeservice.
Mini-Buch auf dem Mars entdeckt
Felsen mit ungewöhnlichen Formen sind auf dem Mars keine Seltenheit. Den jüngsten Zuwachs in dieser Kuriositätensammlung stellt ein vermeintlich versteinertes Buch dar. Die Aufnahme entstand am 15. April 2023 mittels der „Handkamera“ MAHLI am Ende des Roboterarms des Marsrovers „Curiosity“. Sie zeigt einen Felsen mit dem Spitznamen „Terra Firme“, der wie die aufgeschlagenen Seiten eines Buches aussieht. Der fotografierte Felsen misst etwa 2,5 Zentimeter in der Breite. Im Februar 2022 hatte Curiosity bereits eine einen Zentimeter große „Blume“ fotografiert. Andere Aufnahmen zeigen einen „Teddybär“. Derartige fragile Formen entstehen meist, wenn Wasser in der Vergangenheit durch Risse in einen Felsen sickerte und im Laufe der Zeit härtere Minerale ablagerte. Später wurde das weichere Gestein durch Erosion abgetragen – und die härteren Materialien in Form der früheren Risse sind alles, was übrig geblieben ist.
Mondsüchtiger Saturn
Die Entdeckung von 62 neuen „irregulären“ Monden krönt Saturn mit jetzt 145 kosmischen Begleitern nicht nur wieder zum Planeten mit den meisten Monden in unserem Sonnensystem, sondern auch zum ersten Planeten überhaupt mit mehr als 100 Monden. Jupiter liegt mit 95 bislang bekannten Monden knapp unterhalb der magischen Schwelle. Die neue Entdeckung machten Forscher um Dr. Edward Ashton vom taiwanischen Institut für Astronomie und Astrophysik anhand von Daten, die seit 2019 erhoben wurden. Durch die Überlagerung von Einzelbildern war es ihnen gelungen, auch bisher zu kleine oder zu dunkle Monde aufzuspüren. Anschließende Beobachtungen der Umlaufbahnen bestätigten die Kategorisierung der bis zu 2,5 Kilometer kleinen Monde. Eine Anerkennung durch die Internationale Astronomische Union wird Ende Mai erwartet.
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