Wochenrückblick (Teil 3): Schach im Mittelalter – Gute Ritter sollten das können
Mit Drohnen gegen Stinkwanzen
Forscher in Italien haben erstmals kommerzielle Drohnen und Künstliche Intelligenz gegen Halyomorpha halys eingesetzt. Besser bekannt als Marmorierte Baumwanze oder Stinkwanze verursacht der Agrarschädling erhebliche Schäden an Obstkulturen in Nordamerika und Südeuropa. Allein in Italien belief sich der Schaden 2019 auf geschätzte 588 Millionen Euro. Traditionelle Überwachungsmethoden sind oft ineffektiv und arbeitsintensiv. Drohnen hingegen bieten eine weniger störende und effizientere Lösung, indem sie hochauflösende Bilder von Obstplantagen aus bis zu acht Metern Höhe aufnehmen. Stinkwanzen erstarren in Anwesenheit der Drohnen, was die Aufnahmen erleichtertet und zu einer Erkennungsgenauigkeit von 97 Prozent führt. Einmal erkannt, können Obstbauern gezielte Maßnahmen ergreifen. Die Anpassung an andere Kulturen und Schädlinge sei möglich.
Schach im Mittelalter
Archäologen haben fast 1.000 Jahre alte mittelalterliche Spielfiguren und einen Würfel aus Geweih entdeckt. Der Fund lag unter der eingestürzten Mauer einer in Vergessenheit geratenen Burg in Baden-Württemberg (Landkreis Reutlingen). Untersuchungen im Labor zeigen zudem, dass eine der beiden Parteien mit rot angemalten Spielsteinen in Blütenform spielte. Bemerkenswert ist auch die Schachfigur eines vier Zentimeter hohen Springers, der plastisch ausgeformte Augen und Mähne besitzt. Diese aufwändige Gestaltung ist typisch für besonders hochwertige Schachfiguren dieser Zeit. „Das Schachspiel zählte im Mittelalter zu den sieben Fähigkeiten, die ein guter Ritter beherrschen sollte“, erklären die Archäologen. „Die Entdeckung einer ganzen Spielesammlung des 11./12. Jahrhunderts kam für uns völlig überraschend, und die Pferdefigur ist ein echtes Highlight.“
Grün-sehen tut gut
Mehr Natur in Stadtlandschaften zu integrieren, kann das mentale Wohlbefinden deutlich verbessern. So berichten Forscher aus Großbritannien und Israel, dass der visuelle Fokus auf Grünflächen statt auf menschengemachte Strukturen Angstzustände lindern und erholsame Gefühle fördern kann. Bei einem 45-minütigen Spaziergang sollten die Studienteilnehmer ihren Blick entweder auf Bäume, Pflanzen, Rasenflächen und Blumen, oder auf menschengemachte Strukturen richten. Eye-Tracking-Brillen bestätigten die Sichtungen. Die Ergebnisse zeigten, dass der Fokus auf Natur zu einer Verbesserung der mentalen Gesundheit führte, einschließlich reduzierter Angst und erhöhter Erholung. Diese Erkenntnisse sind wertvoll für Stadtplaner und Architekten, da sie zeigen, dass mehr Natur in Städten das mentale Wohlbefinden der Bewohner verbessern kann. Dabei müssen es nicht immer große Parks sein, das Grün im Auge des Betrachters genügt bereits.
Sonderzüge zur Fußball-EM
Ab dem 9. Juni gibt es Änderungen auf manchen Bahnstrecken. Während der Fußball-EM fahren zusätzliche Züge speziell nach München, wenn dort gespielt EM-Partien gespielt werden. Die Abfahrten der Sonderzüge liegen laut der Bayerischen Eisenbahngesellschaft nach Spielende zwischen 22 Uhr und 1:30 Uhr. Angefahren werden unter anderem Nürnberg, Regensburg, Passau, Freilassing, Garmisch-Partenkirchen, Memmingen, Augsburg und Donauwörth. Auch die S-Bahn München verstärkt an Spieltagen mit Abendspielen in München ihr Angebot in den Nachtstunden. Der Sommerfahrplan 2024 gilt bis zum 14. Dezember 2024.
Ohne Bargeld geben wir mehr aus
Eine Studie der Universität Adelaide zeigt, dass bargeldlose Zahlungsmethoden zu höheren Ausgaben führen. Laut Forschungsleiter Lachlan Schomburgk, bestätigen die Ergebnisse den „Cashless-Effekt“ – Konsumenten geben mehr aus, wenn sie bargeldlos zahlen, besonders bei Statussymbolen wie Schmuck. Überraschenderweise zeigte die Studie, die frühere Daten von über 11.000 Teilnehmern aus 17 Ländern auswertete, jedoch auch, dass bargeldlose Zahlungen nicht zu höheren Trinkgeldern oder Spenden führen. Besonders in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten empfiehlt Schomburgk, Bargeld zu nutzen, um Ausgaben besser zu kontrollieren. Der Grund: Bargeld zählen und aushändigen, macht den Akt des Ausgebens deutlicher. Oder, wie es Schomburgk formulierte: Wenn nichts physisch übergeben wird, verliert man leicht den Überblick über die Höhe der Ausgaben.
100 Prozent See-Strom
Forscher um Dr. Iestyn Woolway untersuchten weltweit über eine Million künstliche und natürliche Seen hinsichtlich ihrer Eignung für schwimmende Solarzellen. Dafür sollten Gewässer weder in Schutzgebieten noch zu nah an Siedlungen liegen, nicht austrocknen oder zu lange zufrieren. Auch sollten die PV-Module nicht mehr als zehn Prozent der Wasserfläche bedecken. Das Ergebnis der britischen Studie: Schwimmende Solarparks könnten ganze Länder mit Strom versorgen. Konkret handelt es sich um Äthiopien, Benin, Kiribati, Papua-Neuguinea und Ruanda. Finnland, das Land der Tausend Seen, könnte immerhin etwa 17 Prozent seines Stroms schwimmend produzieren. Deutschland schafft etwa 0,05 Prozent. Die gesamte weltweite See-Solar-Stromausbeute beträgt nur etwa das Doppelte des deutschen Jahresverbrauchs – ohne eine flächendeckende Nutzung von Wärmepumpen und E-Autos.
Krautfäule befürchtet
Viel Regen, feuchtwarm und eine beschränkte Auswahl an Pflanzenschutzmitteln: Kartoffelbauern warnen vor dem steigenden Befall mit Kraut- und Knollenfäule vor großen Ernteausfällen. Ursache ist der Pilz Phytophthora infestans, der sowohl ober- als auch unterirdisch die Kartoffelpflanzen schädigt. Innerhalb weniger Tage könnten ganze Ernten vernichtet werden. Schützen können Fungizide und gezüchtete Resistenzgene der Kartoffelsorten. Die Anzahl zugelassener Pflanzenschutzmittel sei jedoch stark reduziert worden, zudem sei der Pilz zunehmend resistent.
Vielschichtiger Vulkanismus in der Eifel
Geowissenschaftler der Uni Köln haben in Vulkangesteinen der Eifel regionale Unterschiede festgestellt. Proben aus der Osteifel und ältere Proben aus der Westeifel (über 80.000 Jahre) weisen auf Magmaquellen im oberen Erdmantel hin, die nicht tiefer als 70 Kilometer liegen. Jüngere Proben aus der Westeifel stammen indes aus tieferen Quellen, möglicherweise durch einen heißen Mantelplume verursacht. Die Forscher untersuchten zahlreiche junge Vulkane, um die Vulkanquellen in 50 bis 100 Kilometer Tiefe zu identifizieren. Der Eifelvulkanismus erwachte demnach in den letzten Hunderttausenden Jahren. Insgesamt zeigten sich zwei Hauptaktivitätsphasen: eine vor circa 45 Millionen Jahren und eine jüngere, die vor 700.000 Jahren begann und vor 10.900 Jahren endete.
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