Wochenrückblick: Hummeln können Teamwork

Die schwedische Zentralbank, die Riksbank, macht eine auffällige Kehrtwende – zurück zum Bargeld. Beim elften fränkischen Bratwurstgipfel dreht sich alles um die Wurst. Und Hummeln können Teamwork, um LEGO-Steine wegzuschieben. Ein unvollständiger Rückblick auf News dieser Woche in Kurzmeldungen (Teil 2).
Anfällig für Überhitzung: Am stärksten betroffen sind die Hummeln aktuell in wärmeren Ländern wie Mexiko und Spanien.
Hummeln arbeiten zusammen.Foto: Martin Schutt/dpa
Von 12. Mai 2024

Hummeln können Teamwork

Was macht eine Hummel, wenn ein 2×4-großer LEGO-Baustein zu schwer ist, um ihn alleine wegzuschieben? Richtig, sie holt sich Verstärkung. Zu dieser Erkenntnis kommen finnische Forscher im Rahmen ihrer Studie. Bislang gingen Biologen davon aus, dass das Verständnis von Teamarbeit und der Rolle eines Partners bei der Problembewältigung ein komplexes Phänomen ist, das hauptsächlich Säugetiere mit großen Gehirnen meistern können. Die Bestäuber bewiesen in einer Reihe von tierischen Intelligenztests jedoch, dass auch sie zu einer Zusammenarbeit in der Lage sind. „Die Studie stellt herkömmliche Vorstellungen von Insekten infrage, denn die Fähigkeit, auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten, ist sogar im Minigehirn von Hummeln vorhanden“, so die Forscher.

Plötzlicher Sinneswandel zum Bargeld

Die schwedische Zentralbank, die Riksbank, macht eine auffällige Kehrtwende: In ihrem Jahresbericht 2024 betont sie plötzlich die unverzichtbare Rolle von Bargeld als sicheres und allgemein verfügbares Zahlungssystem. Was ist der Grund für den Sinneswandel, weg von Kreditkarten und der E-Krona? Unter anderem die Furcht vor großen Sicherheitsdefiziten bei unliebsamen Überraschungen wie Stromausfällen oder Cyberattacken. Bisherige digitale Zahlungssystem seien dann nicht stabil und resistent genug, heißt es im Bericht. Zudem zeigen die Schweden, dass sie etwa seit 2022 wieder mehr Bargeld benutzen oder es zumindest verstärkt nutzen wollen. Die Riksbank fordert, dass die Infrastruktur und Nutzbarkeit von Bargeld beibehalten wird, Händler für lebenswichtige Güter zur Annahme von Bargeld verpflichtet sein sollen und Banken Bargeldeinlagen annehmen müssen. Die Bank plädiert nun für mehrere gleichberechtigte Zahlungsmethoden – und richtet wieder Büros ein, in denen Unternehmen Bargeld abholen können.

Verteidigungsminister Boris Pistorius an Bord des Nachschubschiffes „Frankfurt am Main“ der Bundesmarine, bevor das Schiff am 7. Mai 2024 seinen Heimathafen Wilhelmshaven für den Einsatz im Indopazifik verlässt. Das Schiff ist eines der größten der deutschen Streitkräfte. Foto: FOCKE STRANGMANN/AFP via Getty Images

Fußball: Die 51. Parlamentarische Europameisterschaft

Am 10. und 11. Mai 2024 soll das „Wunder von Bern 2.0“ stattfinden: bei der 51. Parlamentarischen Europameisterschaft in der Schweizer Hauptstadt. Es messen sich die Abgeordneten des Bundestags – im Fußball. Ihre Gegner sind Mannschaften des finnischen, österreichischen und Schweizer Parlaments. Unterstützt und begleitet werden die Deutschen von Trainer Felix Magath. Der FC Bundestag belegte 2023 den vierten Platz. Kapitän Mahmut Özdemir (SPD): „Als Fußball-Nationalelf des Deutschen Bundestages werden wir unser Land würdig vertreten.“ Die Spiele finden seit 1971 jährlich auf dem Sportplatz Spitalacker des FC Breitenrain in der Schweiz statt. Sonst spielt der FC Bundestag jeweils dienstags in den Sitzungswochen im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark gegen die unterschiedlichsten Freizeit-Teams – gern aus einem der Wahlkreis der Abgeordneten – oder auch das Innenministerium, die Mannschaft des Fuhrparks der Bundeswehr und andere. Die Bezeichnung „erfolgreichste Fraktion“ kommt daher, da viele Mitglieder später auch politisch Karriere gemacht haben – wie Joseph Fischer, Norbert Lammert, Franz Müntefering, Peter Ramsauer, Wolfgang Schäuble, Rudolf Scharping, Andreas Scheuer, Gerhard Schröder, Klaus Töpfer oder Theodor Waigel.

Eine Telefonistin im April 1953 in der Zentrale der „Agence France-Presse“ in Paris. Foto: -/AFP via Getty Images

Telefonauskunft beendet Betrieb

Telefonauskunft? Die Nummer 11833 für die Inlandsauskunft? Noch gibt es sie. Zum 1. Dezember 2024 wird der Service der telefonischen Auskunft der Deutschen Telekom jedoch eingestellt. Auch die Auslandsauskunft und der Weckservice beenden ihren Betrieb. Während es 1995 noch 550 Millionen Anfragen waren, sank seither die Nachfrage jährlich um 20 Prozent. Inzwischen sind es deutlich unter 2 Millionen, was für die Telekom nicht mehr kostendeckend ist. Weniger als zehn Prozent des ursprünglichen Call-Center-Teams im Auskunftsdienstleister in Pasewalk (Mecklenburg-Vorpommern) arbeiten noch in diesem Bereich. Sie sollen ab Dezember in anderen Projekten eingesetzt werden. Digitale Services haben die Angebote überholt, gibt die Telekom als Grund an.

140 Meter langes Baguette – Rekord

12 Bäcker, 14 Stunden, ein Brot: Mit Mehl, Wasser, Hefe und Salz haben französische Bäcker passend zum Tag des Brotes am 5. Mai in Paris das längste Baguette der Welt gebacken. Insgesamt erreichte das Brot eine Dicke von mindestens fünf Zentimetern über eine Länge von 140,53 Metern. Zum Vergleich: Ein handelsübliches Baguette ist etwa 60 Zentimeter lang und damit 235-mal kürzer. Das neue Brot ist rund acht Meter länger als der ehemalige Rekordhalter aus Italien. Und was macht man mit so viel Baguette? Nach der Abnahme des Rekordes wurde das Brot an die Obdachlosen der Stadt verteilt.

„Geisterflüge“ einmal anders

Die australische Fluggesellschaft Qantas hat nach der Corona-Pandemie Zehntausende Tickets verkauft, obwohl die Flüge teilweise schon seit Wochen gestrichen waren. Das brachte ihr 2023 eine Klage der nationalen Wettbewerbs- und Verbraucherschutzkommission wegen „Geisterflügen“ ein. Und nun einen Griff in die Kasse: Qantas muss 100 Millionen Australische Dollar (61 Millionen Euro) Strafe zahlen und mit weiteren 20 Millionen Australischen Dollar mehr als 86.000 Passagiere entschädigen. Diese erhalten jeweils zwischen 225 und 450 Dollar.

Cannabisgesetz und Haftstrafen

Bisher sind rund 125 Menschen aufgrund der Teillegalisierung von Cannabis aus ihrer Haft entlassen worden. Nach heutiger Gesetzeslage sind ihre Straftaten keine mehr. Bayern entließ 24 Personen, Rheinland-Pfalz 13 und Niedersachsen zwei. 50 waren es im Bereich der Generalstaatsanwaltschaft Hamm (NRW). Oft war der Besitz von Cannabis allerdings nur ein Teilaspekt ihres Verfahrens. Richter müssen daher in der Regel neu über das Strafmaß entscheiden, was mehr Zeit in Anspruch nicht. Überprüft sind bisher bundesweit rund 216.000 Verfahren.

Tierische Begegnung: Ein Hund beobachtet auf der Interzoo einen Fisch in einem Aquarium. Die Weltleitmesse der Heimtierbranche findet vom 7. bis zum 10. Mai in Nürnberg statt.

Tierische Begegnung: Ein Hund beobachtet auf der Interzoo einen Fisch in einem Aquarium. Die Weltleitmesse der Heimtierbranche findet vom 7. bis zum 10. Mai in Nürnberg statt. Foto: Daniel Löb/dpa

Am 12. Mai dreht sich alles um die Wurst

Der elfte fränkische Bratwurstgipfel naht – wohl das wichtigste Ereignis der Region. In Pegnitz (Franken) geht es am 12. Mai 2024 in zwei Kategorien erneut um die Wurst. Zum einen wird die beste klassische Bratwurst der lokalen Metzgereien gekürt, zum anderen die beste Kreativbratwurst. Bei letzterer stehen dieses Jahr 16 Kreationen zur Wahl, von der Döner- bis zur Winzerbratwurst mit Weinaroma. Welche davon prämiert wird, entscheiden die Besucher. Den Klassiker kürt hingegen eine Jury des Fleischerhandwerks, unterstützt von regionalen Bürgermeistern und Landräten. Eine vegane Bratwurst soll auch auf dem Grill liegen. Zum ersten Mal. Die Veranstaltung findet traditionell am Sonntag vor Pfingsten statt und zieht jährlich rund 20.000 Besucher an. Teilnehmen können je vier Metzgereien aus Mittel-, Ober- und Unterfranken sowie die Sieger des Vorjahres.

Schulnote 3,4 für Wirtschaftsstandort

Nur die Schulnote 3,4 für den deutschen Wirtschaftsstandort: Das geht aus dem neuesten Ökonomen-Panel des ifo Instituts hervor. Die Note 3 haben demnach 38 Prozent der Befragten, 20 Prozent eine 2 und 17 Prozent eine 4 sowie 20 Prozent die Note 5 abgegeben. Insgesamt sind 180 Professoren der Volkswirtschaftslehre interviewt worden. „Dieses Ergebnis ist für die Industrienation Deutschland besorgniserregend schlecht“, kommentiert Niklas Potrafke, Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie. Als Schwachpunkte gelten: Bürokratie (87 Prozent), Energiepreise, Verfügbarkeit von Rohstoffen (73 Prozent) und die mangelnde Digitalisierung (67 Prozent). Zu den Stärken zählen die befragten Fachleute die politischen Institutionen (67 Prozent), die Bildung und die Ausbildung der Beschäftigten in Deutschland (53 Prozent) sowie die Sicherheit und die geringen geopolitischen Risiken (43 Prozent).



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