Wochenrückblick: Das Auswärtige Amt und sein Tweet auf arabisch – Bayern verbietet E-Tretroller im ÖPNV (Teil 2)
Rügener Wanderfrühling
Der zwölfte Rügener Wanderfrühling hat begonnen. Bis zum 30. April stehen über 180 verschiedene Angebote für Gäste und Einwohner auf dem Programm. Etwas Besonderes sind Wanderrouten von und für den Maler Caspar David Friedrich, die an seinen Geburtstag vor 250 Jahren in Greifswald erinnern. Die Wanderungen sind thematisch sortiert – von Wildkräuterwanderungen, historischen Rundgängen, Abendspaziergängen, Wanderungen für die Gesundheit bis zu Brauereiführungen mit Verkostung. Für den 6. April wird zum Frühjahrsputz in den Biosphärenreservaten Gross Zicker, Baabe, Granitz und Goor eingeladen.
Keine E-Tretroller im ÖPNV
Auch Bayern verbannt nach und nach elektrische Tretroller aus Bussen, Straßen- und U-Bahnen. Am 1. April wurden sie in der Münchner Verkehrsgesellschaft verboten, ab 8. April auch im Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund. Nürnberg bereitet ein entsprechendes Verbot noch vor. Die Städte folgen einer Empfehlung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen: Das Brandrisiko wird als zu hoch eingeschätzt. Nach Akkubränden im öffentlichen Nahverkehr von London, Barcelona und Madrid sind die Stadtwerke alarmiert. In NRW wurde das Verbot in den großen Städten bereits zum 1. März umgesetzt. Nicht betroffen sind E-Fahrräder, elektrische Rollstühle und Seniorenmobile. Diese unterliegen höheren Sicherheitsstandards.
Eine halbe Milliarde für etwa 30 Mitarbeiter
Die Summe der Gehälter der Führungskräfte des Organisationskomitees der Olympischen Spiele in Paris seit 2017 wird auf 584,8 Millionen Euro geschätzt – für „etwa dreißig von Anfang an beschäftigte Mitarbeiter“. Das berichtet „France 2“ unter Berufung auf ein internes Dokument. 13 Direktoren des Organisationskomitees werden um 153.000 Euro brutto pro Jahr vergütet, acht Geschäftsführer mit mehr als 200.000 Euro und ein Geschäftsführer mit 260.000 Euro. Zudem haben rund zehn Führungskräfte Ende 2023 ihre Gehälter stark erhöht, teilweise um 30.000 Euro pro Jahr. Im Gegensatz dazu gibt es 45.000 Freiwillige, die immerhin Anspruch auf einen kostenlosen Fahrausweis, Verpflegung sowie ein Outfit haben. Die Organisation der Spiele ist bereits Gegenstand von drei getrennten Finanzuntersuchungen, insbesondere wegen des Verdachts auf Bevorzugung und Veruntreuung öffentlicher Gelder bei der Vergabe von Aufträgen.
Massive Störungen bei GPS
Das Bundesverteidigungsministerium geht davon aus, dass Russland für massive GPS-Störungen im Ostseeraum verantwortlich ist. Unter anderem wird als Ursprung die Oblast Kaliningrad ausgemacht. Seit Ende 2023 gibt es demnach Störungen, und zwar „sporadisch aus dem nordöstlichen Bereich des deutschen Luftraums“. Allein seit Dezember soll es laut Experten „Tausende“ Störungen im globalen Navigationssatellitensystem des Ostseeraumes gegeben haben. Betroffen sind vor allem zivile und militärische Flugzeuge im Luftraum über Polen und dem Baltikum. Die Störungen reichen teilweise auch bis nach Südschweden.
Auswärtiges Amt auf arabisch
Das Auswärtige Amt wirbt im Nahen Osten mit der Vergabe der deutschen Staatsbürgerschaft. Ein entsprechender Tweet in arabischer Sprache auf der Plattform X/Twitter sei echt, bestätigte das Auswärtige Amt. In dem Tweet wird die arabischsprachige Welt auf Änderungen im deutschen Staatsbürgerschaftsrecht hingewiesen, die es deutlich erleichtern, an eine Einbürgerung in Deutschland zu gelangen. Der Text informiere „faktisch über Neuerungen im deutschen Staatsangehörigkeitsrecht“. Kritik kommt unter anderem von CSU und CDU: „Man kann aber nicht alle, die Deutscher werden wollen, aktiv nach Deutschland einladen. Damit ist das Auswärtige Amt der behördliche Pull-Faktor schlechthin.“
Tunnel oder Brücke?
Nun steht fest: Hamburg bekommt eine neue Brücke. Der Hamburger Senat will die Köhlbrandbrücke über den Hafen, die auch eine Art Wahrzeichen der Stadt ist, durch einen Neubau ersetzen. Die endgültige Entscheidung liegt jetzt bei der Bürgerschaft, die nun über den Senatsbeschluss beraten muss. Geplant ist, die neue Brücke bis 2040 für den Verkehr freizugeben und derweil das bestehende Bauwerk weiter zu nutzen. Zu Kosten äußerte sich die Wirtschaftsbehörde nicht, nach früheren Angaben sollen diese bei bis zu 5,3 Milliarden Euro liegen.
Schatzverstecker legt Skigebiet lahm
Im österreichischen Kleinwalsertal meldeten am Osterwochenende Skigäste, dass ein Mann einen verdächtigen Gegenstand an einer Liftstation der Kanzelwandbahn abgelegt habe. Die Polizei entdeckte einen rund 15 Zentimeter langen rohrähnlichen Gegenstand an einem Skiständer. Daraufhin wurde die Bergstation geräumt, Spezialisten zur Entschärfung rückten an. Sie fanden einen Behälter für die moderne Form einer Schnitzeljagd, einen Geocache. Im Behälter steckt meist ein Logbuch; die GPS-Koordinaten werden auf einer Website veröffentlicht. Jeder kann bei dieser weltweit größten Schatzsuche mitmachen und sich in das Logbuch eintragen, muss jedoch den Gegenstand für Nachfolger an Ort und Stelle belassen. Ob auch der Mann gefunden wurde und ob er Ärger bekommt, teilte die Polizei nicht mit.
Wachstum fast gleich null
Die Wirtschaftsinstitute des Landes haben ihre Wachstumserwartungen für 2024 drastisch abgesenkt und scharfe Kritik an der Ampelregierung geübt. Es sei nur noch mit einer Zunahme der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent zu rechnen, besagt ihr Frühjahrsgutachten. Im Herbst rechneten sie noch mit 1,3 Prozent Wachstum. Ein Faktor dabei sei der unklare Kurs der Bundesregierung. Stefan Kooths vom Kiel Institut für Weltwirtschaft erklärt, im Inland gebe es einen weiterhin stark erhöhten Krankenstand. Außenwirtschaftlich seien die Exporte gesunken, obwohl die Weltwirtschaft sich besser entwickelt habe. Ein Grund sei die gesunkene „preisliche Wettbewerbsfähigkeit“ deutscher Unternehmen und Produktionsverlagerungen ins Ausland. Torsten Schmidt (RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung) kritisierte die Subventionspolitik des Wirtschaftsministeriums. Mit staatlichem Geld die Ansiedelung von Unternehmen zu erreichen, sei der „falsche Weg“ und biete keine Planungssicherheit für Unternehmen. Die Ökonomen erwarten, dass der private Konsum 2024 die wichtigsten Stütze der deutschen Wirtschaft ist – 2025 sollte es wieder der Außenhandel sein.
Riad richtet Tennis-Turniere aus
Saudi-Arabien richtet ab diesem Jahr die WTA Finals aus und vergrößert damit seinen Einfluss im Weltsport. Die Vereinbarung zwischen dem saudischen Tennisverband und der Frauentennis-Organisation WTA gilt zunächst bis 2026, wie die WTA mitteilte. Die Endrunde mit den acht besten Einzel- und Doppelspielerinnen findet in dieser Saison vom 2. bis 9. November statt. Ausgeschüttet wird demnach ein Rekordpreisgeld in Höhe von 15,25 Millionen Dollar, umgerechnet rund 14,05 Millionen Euro, das in den beiden kommenden Jahren noch erhöht werden soll. Der saudische Staatsfonds Public Investment Fund hat wohl auch zwei Milliarden US-Dollar für die Masters-Turniere der ATP und WTA Tour geboten – Events der zweithöchsten Kategorie hinter den vier Grand Slams.
Löschflugzeuge für die EU
Die EU halt zwölf Löschflugboote vom Typ DHC-515 Candair beim Hersteller DeHavilland Aircraft in Kanada bestellt, dem einzigen Hersteller großer Löschflugzeuge der westlichen Welt. Dieser Typ fliegt bisher nur als Prototyp und geht wohl 2025 in Serienproduktion. Später sollen sie betroffenen EU-Ländern zur Verfügung gestellt werden. Im rescEU-Fall kann jedes EU-Land diese Flugzeuge anfordern, bis zu vier Flugboote samt Crew kommen dann zu Hilfe. Von den zwölf Flugzeugen gehen je zwei an Frankreich, Kroatien, Italien, Portugal, Spanien sowie Griechenland. Griechenland hat fünf weitere Löschflugzeuge gleichen Typs auf eigene Kosten geordert.
Palmblattmanuskripte untersuchen
Ein an der Universität Hamburg entwickeltes Containerlabor soll die Untersuchung von unerforschten historischen Palmblattmanuskripten im südindischen Puducherry ermöglichen. Die sieben Container mit Spezialgeräten gehen am 7. April dorthin auf Reise. Es ist der erste Auslandseinsatz des weltweit einzigartigen mobilen Containerlabors zur Erforschung historischer Schriftdokumente. Die Forschungseinrichtung besteht aus fünf Laborcontainern und zwei Containern mit Versorgungsinfrastruktur, etwa zur Stromerzeugung. Sie verfügt unter anderem auch über einen Reinraum, der molekularbiologische Untersuchungen ermöglicht. Zu den Spezialgeräten gehört auch ein weltweit einmaliger Computertomograph, der mit einem Gewicht von nur 400 Kilogramm kompakt genug für mobile Einsätze ist – normalerweise wiegen diese mehrere Tonnen. In der südindischen Stadt lagern nach Angaben der Universität rund zwölftausend noch unerforschte Palmblattmanuskripte aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Bundeswehr, kriegstüchtig umorganisieren
Verteidigungsminister Boris Pistorius will die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr mit einem einheitlichen Operativen Führungskommando stärken. Dazu entsteht für vier Teilstreitkräfte ein gemeinsames Unterstützungskommando. Die vier Teilstreitkräfte sind neben dem Heer, der Luftwaffe und der Marine nun auch die Truppe für den Cyber- und Informationsraum (CIR). Diese ist auf elektronische Kampfführung und Cyberoperationen, Aufklärung und den Schutz der elektronischen Infrastruktur spezialisiert. Die Bundeswehr hat bisher in Schwielowsee bei Potsdam ein Einsatzführungskommando für die Planung und Steuerung von Auslandseinsätzen wie in Westafrika oder der Fregatte „Hessen“ im Roten Meer. In Berlin wird ein Territoriales Führungskommando für die Landesverteidigung geschaffen.
Bitte Kurzhalten – oder schreiben
Je kürzer eine Sprachnachricht ist, desto eher wird sie gehört. Bis 1,5 Minuten werden diese Nachrichten gern gehört, so eine Befragung des Digitalverbandes BITKOM. Ein Grund: Je länger die Nachricht, desto mehr muss man sich merken. 35 Prozent geben an, es würde ihnen manchmal schwerfallen, sich an alle Informationen einer Sprachnachricht zu erinnern. 21 Prozent hören generell ungern Sprachnachrichten. 75 Prozent sind von langen Sprachnachrichten genervt, unter den 16- bis 29-Jährigen sind es 63 Prozent. Insgesamt bevorzugen die meisten Schrift statt Sprache: 61 Prozent erklären, dass sie lieber Text- als Sprachnachrichten bekommen. 44 Prozent antworten auf Sprachnachrichten meist später als auf Getextetes. An der Umfrage nahmen von Januar bis März über 1.005 Personen über 16 Jahren teil.
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