Wochenrückblick: Rückwärtsgang für die Industrie und GPS-Anomalien (Teil 2)

Sahra Wagenknecht hat offiziell ihre neue Partei gegründet, Hightech in Glasscheiben und die Hundefleischindustrie in Südkorea soll beendet werden. Ein unvollständiger Rückblick auf einige Ereignisse der Woche in Kurzmeldungen.
Titelbild
In den passenden Rahmen gesetzt: Touristen aus Thailand machen am 11. Januar 2024 Bilder von einer der größten südostasiatischen Moscheen, der Sultan-Omar-Ali-Saifuddien-Moschee in Bandar Seri Begawan (Brunei).Foto: Mohd Rasfan/AFP über Getty Images
Von 13. Januar 2024

Rückwärtsgang für die Industrie

Es ist für Deutschland der sechste Monat im Rückwärtsgang: Die Fertigung im Produzierenden Gewerbe ist im November um 0,7 Prozent gegenüber Oktober und um 4,8 Prozent im Vergleich zum November 2023 gesunken. Die Industrie im engeren Sinn stellte 0,5 Prozent weniger her als im Oktober. Damit liegt die Industrieproduktion immer noch um über 9 Prozent unter dem Niveau vor der Corona-Krise. Wer weniger produziert, braucht auch weniger Transporte. Wie das Statistische Bundesamt noch berichtete, ist der Lkw-Maut-Fahrleistungsindex ebenfalls gesunken. Im Dezember sank dieser jeweils um 3,5 Prozent, verglichen mit November und verglichen mit Dezember 2022.

Skispringen in Brasilien und Dubai

Sandro Pertile ist der Skisprung-Renndirektor der Fédération Internationale de Ski (FIS). Er brachte jüngst eine mobile 150-m-Sprungschanze ins Spiel, die weltweit eingesetzt werden könnte – auch in Brasilien. „Wir denken an eine mobile Anlage. Die könnten wir in Rio im Maracanã aufbauen und eine Riesenshow bieten.“ Gemeint ist das legendäre brasilianische Fußballstadion. Auch eine Indoor-Arena in Dubai wäre möglich, wenn sich ein Investor fände. Das wäre eine globale Lösung, die zudem wetterunabhängig Erfolg bieten könnte. Zudem könnte die Saison der Skisprung-Weltcups auf acht Monate verlängert werden. Für den österreichischen Cheftrainer Andreas Widhölzl ist eine längere Saison keine Lösung, es sei zu anstrengend für die Athleten.

Hightech in Glasscheiben

Eine neue Eye-Tracking-Fenstertechnologie erlaubt es etwa Passagieren eines Reisebusses, Informationen zu dem, was sie gerade jenseits der Busscheibe sehen, in Echtzeit einzublenden. Die Technologie besteht aus einem microLED-Panel, das in eine Busscheibe integriert ist, einer Kamera, die die Augenbewegungen des Passagiers überwacht, und einem GPS-Tracker, der den Standort des Busses verfolgt. Schaut ein Fahrgast aus dem Fenster, werden der Name der Stadt oder andere Informationen automatisch eingeblendet. Entwickelt wurde das System am Industrial Technology Research Institute (ITRI) in Taiwan. Tendenziell kann die Technik in alle Glasscheiben integriert werden. Die Forscher haben es bereits in die Scheiben eines Aquariums gesteckt: Es teilt Besuchern die Namen der Fische mit, die sie gerade anschauen, wo ihre Heimat ist und wie sie leben.

Ein großer männlicher Südlicher See-Elefant (Mirounga leonina) während der Brutzeit auf der Seelöweninsel der Falklandinseln. Foto: iStock

Wählerische Dickhäuter

Als eines der größten Raubtiere in der Antarktis sollten Südliche See-Elefanten eigentlich eine große Auswahl auf dem Speiseplan haben. Nun haben australische Forscher herausgefunden, dass die bis zu 800 Kilogramm schweren schwimmenden Dickhäuter nicht alles und jeden essen wollen. Vielmehr habe jedes Männchen seine ganz eigene Lieblingsspeise. „Sie wählen frei an einem riesigen Buffet, und doch fressen sie nur einen Bruchteil des Angebots. Sie sind also extrem wählerische Esser, von denen jeder seine eigene Lieblingsspeise hat“, sagt Andrea Cormack, Hauptautorin der Studie. Die genaue Ursache für die wählerischen Fressgewohnheiten ist nicht bekannt.

Fremdsprache Deutsch

Tschechien plant in seiner Bildungsreform, in seinen Schulen künftig eine zweite Fremdsprache nur noch als Wahlfach anzubieten. Laut einer Studie seien Schüler mit einer zweiten Sprache überfordert. Als Erstes wird Englisch unterrichtet, als Zweitsprache oft Deutsch. Deutsch sei „schlichtweg zu schwer“, so die „Sächsische“.

Wodka auf Klassenfahrt

Eltern können zur Kasse gebeten werden, wenn ihr Sprössling auf einer Klassenfahrt unerlaubt Alkohol kauft und deswegen nach Hause muss. Das hat das Verwaltungsgericht Berlin entschieden. Damit hat das Land Berlin erfolgreich gegen die Mutter eines Schülers geklagt. Diese hatte sich laut dem Gericht zunächst geweigert, 143,60 Euro zu zahlen – obwohl sie sich im Vorfeld einer Klassenfahrt dazu verpflichtet hatte, bei einer vorzeitigen Heimreise die Kosten zu tragen. Im konkreten Fall ging es um die Reise einer zehnten Klasse eines Berliner Gymnasiums im Juni 2022 nach München. Während der Fahrt kauften insgesamt sieben Schüler, darunter der Sohn der Frau, zwei Flaschen Wodka. Sie wurden erwischt und von der Fahrt ausgeschlossen. Für die Heimreise fielen dann entsprechende Kosten an. Nachdem das Land erfolgreich geklagt hat, ist der Gerichtsbescheid inzwischen rechtskräftig geworden, wie es hieß.

GPS-Anomalien

Seit dem 25. Dezember melden Flugzeuge und Schiffe auf ihrem Weg in die baltischen Staaten Störungen in der GPS-Navigation, wie die „Welt“ berichtete. Die polnische Flugsicherungsbehörde (PAZP) warnt Piloten vor den Auffälligkeiten, es wurde eine NOTAM-Meldung herausgegeben. In Verkehrsflugzeugen könnten laut einer internen Warnung des Flugdienstes des Logistikdienstleisters UPS Autopiloten betroffen sein und widersprüchliche Meldungen einlaufen. Ähnliche Störungen gibt es auch in Finnland, Schweden, rund um die Ukraine sowie an der russischen Nordwest-Grenze. Rumänien berichtet von Ähnlichem entlang seiner Schwarzmeerküste. Ein Sicherheitsforscher berechnete, dass ein möglicher Störsender in Kaliningrad steht, die estnische Funküberwachungsbehörde TTJA vermutet einen weiteren in Leningrad. Analysten benennen elektronische Kriegsführung der russischen Armee als eine der Ursachen. Damit könnten ukrainische Drohnenangriffe verhindert werden. Die GPS-Störungen haben gleichzeitig auch heikle Auswirkungen im zivilen Bereich: Geldautomaten setzen teilweise das GPS-Zeit-Signal für Geldtransaktionen ein.

Außenministerin Annalena Baerbock besucht die Fregatte «Baden-Württemberg» im Hafen von Beirut.

Außenministerin Annalena Baerbock besuchte bei ihrer Reise in den Nahen Osten und den Libanon auch die Fregatte „Baden-Württemberg“ im Hafen von Beirut. Foto: Michael Kappeler/dpa

Hunde als Essen

Das südkoreanische Parlament hat einstimmig ein Gesetz verabschiedet, das ab 2027 die Zucht, die Schlachtung und den Verkauf von Hunden zum menschlichen Verzehr verbietet. Dieser Schritt zielt darauf ab, die Hundefleischindustrie im Land zu beenden. Im Gesetz ist nicht die Rede davon, dass der Verzehr verboten ist. Künftig drohen jedoch für die Schlachtung von Hunden zum Verzehr bis zu drei Jahre Gefängnis oder hohe Geldstrafen von bis zu 30 Millionen Won (20.800 Euro). Zucht und Verkauf können mit zwei Jahre Gefängnis oder Geldstrafen geahndet werden. Vom Verbot betroffen sind 3.500 Zuchtbetriebe und 3.000 Restaurants, so der koreanische Verband für essbare Hunde.

Unterirdische Waffenproduktion

Israels Armee hat im Gazastreifen „die größte Waffenproduktionsstätte“ der Hamas seit Beginn des Krieges entdeckt. Die Fabrik wurde in Bureij, einem dicht besiedelten Zivilgebiet im Zentrum von Gaza, konkret der Salah-al-Din-Straße gefunden. Die Straße ist eine wichtige Nord-Süd-Route und wird auch für den Transport humanitärer Hilfe genutzt. Aufgedeckt wurden nach Angaben der Armee Tunnelschächte bis 30 Meter unter der Erde, Komponenten für Langstreckenraketen mit einer Reichweite von rund hundert Kilometern, unterirdische Produktionsanlagen für Langstreckenraketen, Präzisionsverbesserungen für Sprengstoffe und Mörsergranaten sowie leichte Waffen und UAVs (Drohnen). Armeesprecher Daniel Hagari sagte, dass scheinbare Zementfabriken und Industrieanlagen in Wirklichkeit zur Herstellung von Raketen und Granaten genutzt würden, die in tiefen Schächten gelagert werden.

Wagenknecht: Neue Partei offiziell gegründet

Die frühere Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hat ihre neue Partei offiziell gegründet. Wagenknecht führt die neue Partei in einer Doppelspitze mit Amira Mohamed Ali, der früheren Vorsitzenden der nun aufgelösten Linksfraktion im Bundestag. BSW-Spitzenkandidaten für die Europawahl sollen der ehemalige Linken-Politiker Fabio De Masi und der SPD-Politiker Thomas Geisel werden. BSW will auch bei den Landtagswahlen antreten. Wagenknecht will nicht kandidieren, sondern im Bundestag bleiben. Ein detailliertes Programm legte das BSW noch nicht vor – es soll zusammen mit Bürgern und Experten erarbeitet werden. Das Startkapital beträgt 1,4 Millionen Euro, die als Spenden eingingen. In einer INSA-Umfrage für „Bild“ vom Dezember kam das BSW auf bundesweit 12 Prozent. Stellvertretender BSW-Vorsitzender ist der Unternehmer und Hochschulprofessor Shervin Haghsheno, Generalsekretär der Bundestagsabgeordnete Christian Leye. Der erste Parteitag soll Leye zufolge am 27. Januar stattfinden.



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