Wirtschaftskrise erreicht den Sport
Die Wirtschaftskrise ist nun auch endgültig im Sport angekommen. So verzichten zum Beispiel General Motors, Kraft und FedEx auf die Schaltung von Werbespots beim Superbowl. Drei Millionen Dollar für 30 Sekunden Werbezeit sind den Firmen in diesen unsicheren Zeiten dann doch einfach zu viel und sie zogen ihre Buchungen zurück. Auch bei der National Football League (NFL), die gemeinhin als reichste Liga der Welt gilt, schlägt die Krise eine tiefe Schneise. Wie aus Nordamerika zu hören war, werden wohl 150 Mitarbeiter bei der NFL demnächst ihren Job verlieren.
Wenig Optimistisches hört man derweil auch aus dem Mutterland des Fußballs. Nach vorsichtigen Schätzungen ist die gesamte englische Liga mit weit über drei Milliarden Euro verschuldet. Allein die Defizite der vier Top-Clubs FC Liverpool, Manchester United, FC Arsenal und Chelsea sollen sich auf 1,5 Milliarden Euro belaufen. Liverpool soll laut englischer Presse derzeit mit 315 Millionen Euro in der Kreide stehen und seit Wochen schon hält sich hartnäckig das Gerücht, dass die beiden Liverpool-Besitzer Tom Hicks und George Gillett ihre Anteile am FC Liverpool verkaufen wollen.
Auch M. Ashley wollte „sein” Newcastle United verkaufen – fand aber keinen solventen Geldgeber, der sich in diesen unsicheren Zeiten einen Fußballclub ans Bein binden wollte. In diese illustre Gesellschaft reihen sich auch nahtlos der FC Portsmouth, der FC Everton und die Blackburn Rovers mit, die sich ebenfalls händeringend um Geldgeber bemühen. Besonders bitter scheint es aber um den Londoner Traditionsclub West Ham United zu stehen, dessen isländischer Besitzer wohl bald Insolvenz melden muss.
Da auch Roman Abramovich knapp ein Viertel seines Vermögens durch die weltweite Finanzkrise verloren haben soll, bietet auch er den FC Chelsea zum Verkauf an. Käufer für den Londoner Club hofft Abramovich vor allem in Saudi Arabien und den Golfemiraten zu finden, zumal er auch gerne wieder etwas von seinem ca. 500 Millionen Euro hohen Darlehen zurück haben möchte. Aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen Lage wird auch der englische Fußballverband die Eintrittspreise für die nächsten drei Spiele der „Three Lions” im Londoner Wembley-Stadion bis zu 25 Prozent senken.
FC Bayern-Manager Uli Hoeneß sagte in einem Interview im Kicker, die Auswirkungen dieser Finanzkrise könne noch niemand wirklich abschätzen. Klar sei aber schon jetzt: „Die Finanzkrise wird das Leben verändern. Die Krise verändert alles. Sie wird fundamental auch über den Fußball hereinbrechen, in einer Dimension, die er seit 30 Jahren nicht erlebt hat.“ Auch der wirtschaftlich bestens dastehende FC Bayern werde sich noch genauer überlegen müssen, was er mit seinem Geld anstellt. „Wir müssen auf Vorsicht umschalten“, betont Hoeneß.
Erschienen in Epoch Times Deutschland Nr. 04/09
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