Wirbel um Kohls Trauerfeier: Witwe schlug Orbán als Redner vor – Stattdessen sprechen Merkel und Bill Clinton
Eigentlich wollte Kohls Witwe, dass Angela Merkel nicht bei der Trauerfeier spricht: Das berichtet der „Spiegel“ über die Planung der offiziellen Trauerfeier für Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl am 1. Juli in Straßburg.
Maike Kohl-Richter wünschte, dass bei der Feier ausschließlich ausländische Gäste sprechen. So habe sie zum Beispiel den ungarischen Premier Viktor Orbán als Redner vorgeschlagen, der zu den erbittertsten Gegnern von Angela Merkels Asylpolitik zählt – und ein politischer Freund Helmut Kohls war.
Vertraute warnten die Witwe daraufhin vor einem Eklat. Es sei ihnen gelungen, sie umzustimmen. Indes wollte sich ein Sprecher Merkels laut Spiegel nicht zum Inhalt der Gespräche mit Kohl-Richter äußern.
Bill Clinton und EU-Größen
Nun heißt es über die Trauerfeier: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird sprechen, ebenso der frühere US-Präsident Bill Clinton, der in der zweiten Hälfte von Kohls Kanzlerschaft im Amt wahr. Außerdem reden der französische Präsident Emmanuel Macron, EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani, EU-Ratspräsident Donald Tusk und EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker.
Der Trauerakt im EU-Parlament soll laut Innenministerium zwei Stunden dauern. Anschließend soll der Sarg mit dem Leichnam Kohls per Hubschrauber nach Deutschland gebracht werden. Nach der Landung in der Nähe von Ludwigshafen soll dann die Überführung nach Speyer erfolgen, wo im Dom am späten Nachmittag eine Totenmesse geplant ist. Danach wird es vor dem Dom ein militärisches Abschiedszeremoniell mit Ehrenformation geben. Anschließend folgt die Beisetzung auf dem Domherrenfriedhof.
Sohn Walter stand vor verschlossenen Türen
Unterdessen erregte Kohls Witwe weiteres Aufsehen: Es wurde bekannt, sie habe Sohn Walter Kohl nicht über den Tod seines Vaters informiert. Dieser habe darüber aus dem Radio erfahren.
Schließlich stand Walther Kohl vor der verschlossenen Tür seines Elternhauses und erhielt samt zwei Enkelkindern des Altkanzlers Hausverbot. Die Familie war seit Jahrzehnten zerrüttet, worüber Walter Kohl ein Buch geschrieben hat: Der politischen Karriere seines Vaters sei einfach alles untergeordnet worden. (dk/rf)
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Walter Kohls verlorener Vater – oder „Was uns wirklich trägt“
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