„Wir werden niemanden ertrinken lassen“: Deutschland will jeden vierten Migranten aus Italien aufnehmen

Um die neue italienische Regierung zu entlasten und die Verteilung von Migranten in Europa voranzubringen, will die Bundesregierung jeden vierten Migrant einreisen lassen, der nach einer Bergung in Italien gelandet ist.
Titelbild
Migranten in Europa.Foto: Jeff J Mitchell/Getty Images
Epoch Times13. September 2019

Um die neue italienische Regierung zu entlasten, ist die Bundesregierung bereit, jeden vierten nach einer Bergung in Italien anlandenden Migranten nach Deutschland einreisen zu lassen. Das kündigte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) in der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagsausgabe) an. „Ich habe immer gesagt, unsere Migrationspolitik ist auch human. Wir werden niemanden ertrinken lassen“, sagte Seehofer dazu weiter.

„Wenn alles bleibt wie besprochen, können wir 25 Prozent der aus Seenot geretteten Menschen übernehmen, die vor Italien auftauchen. Das wird unsere Migrationspolitik nicht überfordern“, zitierte die „SZ“ weiter den Innenminister. Überlegungen Seehofers, Migranten zunächst zu Ausschiffungsplattformen in Nordafrika zu bringen, um dort ihr Asylverfahren abzuwickeln, sind demnach vorerst vom Tisch.

Dazu braucht es ein bis zwei Länder in Nordafrika, die das befürworten. Die gibt es nicht“, räumte Seehofer ein.

Frankreich, Deutschland, Italien und Malta wollen sich beim Treffen der EU-Innenminister am 23. September in Malta zunächst auf eine vorläufige Quotenregelung zur Verteilung von Migranten in Europa einigen. Im Oktober soll der Vorschlag dem Europäischen Rat vorgelegt werden. „Die Erwartung ist, dass weitere Staaten sich anschließen“, sagte Seehofer dazu der „SZ“. Er hob hervor, auch mit der geplanten Regelung bleibe die Zahl Geflüchteter überschaubar, die zusätzlich nach Deutschland kommen könnten.

Der Minister wies darauf hin, auch bisher schon habe die Bundesregierung rund ein Viertel der Geretteten aus Italien übernommen. Dabei bleibe es. Es sei jedoch höchste Zeit, sich von dem „quälenden Prozedere“ zu verabschieden, bei dem in den vergangenen Jahren bei jedem einlaufenden NGO-Schiff vor Italien Migranten einzeln über Europa verteilt werden mussten. In den vergangenen zwölf Monaten kamen laut Bundesinnenministerium 561 Bootsflüchtlinge über Italien nach Deutschland. (afp/so)



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