„Wir werden Corona auch in vier Jahren nicht ganz besiegen“

"Man muss realistisch bleiben", sagte Karl Lauterbach. "Da es immer wieder neue Corona-Varianten geben wird", so der neue Bundesgesundheitsminister, wird man Corona wohl in seiner Amtszeit nicht ganz besiegen können.
Titelbild
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD):Foto: Carsten Koall/Getty Images
Epoch Times10. Dezember 2021

Der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet damit, die Corona-Pandemie während dieser Legislaturperiode nicht besiegen zu können. „Corona ganz zu besiegen wird uns über die absehbare Periode, vier Jahre, nicht gelingen“, sagte er der „Bild“. Da müsse man realistisch sein.

Der Grund dafür seien immer neue Corona-Varianten. „Diese Varianten gehen erstmal weiter, das muss man realistischerweise so sehen“, sagte der Minister. Wie gefährlich die neue in Südafrika aufgetretene Omikron-Variante ist, sei noch nicht klar, so der Gesundheitsminister.

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) sowie südafrikanische Forscher hatten zuvor erklärt, dass die bisherigen Omikron-Fälle leichte Krankheitsverläufe aufwiesen. Es müssten aber noch mehr Daten gesammelt werden.

Zwei, drei oder vier Impfungen?

Lauterbach zeigt sich überzeugt, dass man neue Corona-Varianten mit mehr Impfungen in den Griff bekommen könnte. „Was unser Ziel aber sein kann, ist, dass wir ein so dichtes und gutes Impfangebot genutzt haben, dass selbst bei neuen Varianten so gut wie keine Gefahr besteht und das sich nicht weiter ausbreitet. Daran muss man arbeiten.“

Inwieweit eine vierte Impfung notwendig werden könnte, „wird sehr stark davon abhängen, wie schwer man bei Omikron erkrankt und ob es weitere Varianten gibt“, sagte Lauterbach der „Bild“

„Wir müssen für diejenigen, die hier gefährdet sind, schwer zu erkranken kämpfen und da kann es nicht sein, dass eine gewaltbereite Minderheit glaubt, uns erpressen zu können“, erklärte Lauterbach und verwies dabei auf Impfkritikern.

Thüringen kündigt restriktiven Umgang mit Corona-Protesten an

Unterdessen hat Thüringen einen restriktiven Umgang mit Protesten gegen die Corona-Maßnahmen angekündigt. Landesinnenminister Georg Maier (SPD) schickte den Versammlungsbehörden eine entsprechende Handreichung und forderte von diesen am Freitag eine konsequente Anwendung der geltenden Regeln.

Maier begründete dies mit dem in Thüringen entstandenen Eindruck, dass bei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen die Verordnungen nicht gälten und die Behörden untätig blieben.

„Diesem Eindruck muss dringend durch konsequentes Handeln aller beteiligten Behörden, insbesondere der Versammlungsbehörden und der Polizei, entgegengewirkt werden“, erklärte der Minister. In der Handhabe weist das Innenministerium auf eine mögliche Rechtswidrigkeit von Versammlungen hin.

Diese trete etwa ein bei mehr als 35 Teilnehmern, einem Aufzugscharakter oder einer fehlenden Anmeldung bei vorheriger Mobilisierung in sozialen Netzwerken. Auch ein Verstoß gegen die Maskenpflicht führe zur „Rechtswidrigkeit“. Auf die Rechtswidrigkeit könne die Auflösung einer Versammlung folgen. (dts/afp/dl)



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