Windkraftanlagen für Firmen wirtschaftlich uninteressant – Keine Angebote bei Ausschreibung
Die Flaute beim Windenergieausbau hält an: In der jüngsten Ausschreibungsrunde für Wind- und Solaranlagen an Land wurde kein einziges Gebot für eine Windkraftanlage abgegeben, wie die Bundesnetzagentur am Montag mitteilte. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) kritisierte, die Bundesregierung habe „guten Ansätzen für beschleunigte Planungs- und Genehmigungsprozesse“ mit strengen Auflagen wie der geplanten Abstandsregel eine „Windausbau-Bremse entgegengestellt“.
Nach Angaben der Bundesnetzagentur wurden zum Gebotstermin am 1. November „103 Gebote ausschließlich für Solaranlagen“ eingereicht, wovon die Behörde 37 Anträgen mit einem Gesamtumfang von knapp 203.000 Kilowatt, hauptsächlich in Bayern, einen Zuschlag erteilte. „Die ausgeschriebene Menge von 200.000 Kilowatt“ sieht sie damit „deutlich überzeichnet“ – dennoch lag kein Antrag für eine geplante Windkraftanlage vor.
Windkraftanlagenhersteller sehen Felle davonschwimmen
„Die für die Energiewende fatale Entwicklung geht weiter“, erklärte BDEW-Geschäftsführerin Kerstin Andreae. Der geplante Mindestabstand von einem Kilometer zwischen Windrädern und Wohngebieten ab fünf Häusern, der im Kohleausstiegsgesetz festgeschrieben werden soll, „reduziert potenzielle Flächen für den Windenergieausbau drastisch“, kritisierte sie.
Andreae zeigte sich gleichzeitig erfreut über die Solaranlagen, die einen Zuschlag erhielten und ebenso „ein wichtiger Pfeiler der Energiewende“ seien. Sie betonte aber, dass auch an dieser Stelle bestehende Hemmnisse abgebaut werden müssten. Der BDEW fordert unter anderem eine Erhöhung der Förderfähigkeit für Photovoltaikanlagen und eine Ausweitung des entsprechenden Korridors entlang von Straßen und Schienen. (afp)
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