Windenergie-Verband kritisiert „gravierende Fehlentwicklungen“
Der Bundesverband Windenergie (BWE) wirft der Bundesregierung „gravierende Fehlentwicklungen“ im Energiesektor vor. Die Ziele für Klimaschutz und Energiewende bedeuteten, „dass wir eigentlich bei der Windenergie einen Zubau von 5.000 Megawatt pro Jahr haben müssten“, sagte BWE-Präsident Hermann Albers dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Dienstagausgaben). Tatsächlich würden es aber in diesem Jahr „deutlich unter 2.000 Megawatt“.
Arbeitsplatzabbau
Dies werde Folgen haben, „zumal noch nicht erkennbar sei, ob sich die Lage 2020 grundlegend ändern wird. Es droht ein weiterer Arbeitsplatzabbau“, warnte Albers. Die Branche habe durch falsche Signale der Politik bereits mehr als 10.000 Beschäftigte verloren.
BWE-Präsident fordert 2 % Fläche
Insgesamt beschäftigen die Windkraftanlagenbauer derzeit noch rund 160.000 Frauen und Männer. Der BWE-Präsident ruft den Bund zu mehr Verbindlichkeit und Effizienz auf: „Die Bundesregierung muss im Raumordnungsgesetz des Bundes niederschreiben, dass zwei Prozent der Fläche Deutschlands für Windkraftanlagen bestimmt sind.“
Zudem müsse der Genehmigungszeitraum für Windenergieprojekte auf maximal ein Jahr verkürzt werden. Es sei überdies notwendig, dass die geplanten Sonderausschreibungen für zusätzlich insgesamt 4.000 Megawatt – verteilt auf die Jahre 2019, 2020, 2021 – zu einer dauerhaften Einrichtung bis zum Jahr 2030 werden.
Kommunen an Einnahmen beteiligen
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz schreibt bislang vor, dass die regulären Ausschreibungen für Anlagen an Land auf eine Gesamtkapazität von jährlich 2.800 Megawatt beschränkt sind.
Albers macht sich außerdem dafür stark, neue Wege für einer stärkere Akzeptanz von Windrädern zu gehen: „Wir schlagen vor, die Kommunen verbindlich an den Einnahmen von Windparks auf ihrer Gemarkung zu beteiligen. So könnten gerade in strukturschwachen Gebieten neue verlässliche Einnahmequellen entstehen.“
Angst vor AfD
Der Union wirft der Präsident des Windenergieverbandes vor, mit Blick auf die bevorstehenden Landtagswahlen in Ostdeutschland aus Angst vor der AfD bei der Energiewende zu bremsen: „Es gibt die Sorge, dass die AfD deutlich zulegt.
Und da die AfD den Klimawandel und die Energiewende verneint, gibt es eine Linie bei einigen in der Union, die das Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren nicht steigern, sondern drosseln will“, beklagte Albers. „Echte Entscheidungen könnten deshalb vielleicht erst nach den Landtagswahlen stattfinden. Das wäre dann November/Dezember und deutlich zu spät.“ (dts)
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