Wiesnbierprobe: Paulaner-Chef verprellt Gastronom mit Redewendung aus NS-Zeit
Ein Münchner Wirt mit zwei Lokalen hat seine Kooperation mit Paulaner jetzt gekündigt. Das berichtet die „Münchner Abendzeitung“. Paulaner- und Hacker-Pschorr-Chef Andreas Steinfatt hatte am Montag auf der Wiesnbierprobe eine Redewendung von sich gegeben, die in der NS-Zeit gebräuchlich war.
Genauer: Vor Kollegen, Politikern und Journalisten hatte Paulaner- und Hacker-Pschorr-Chef Andreas Steinfatt am Montagabend gesagt: „Es ist mir ein innerer Reichsparteitag“. Das soll auch innerhalb der Brauerei nicht gut angekommen sein, ein Kollege, der Geschichte studiert hat, soll dem Chef danach die Bedeutung dahinter erklärt haben.
Nun entschuldigte sich Steinfatt mit den Worten: „Meine Freude darüber, dass drei Wirte, die nicht unsere Kunden sind, das Hacker-Pschorr-Wiesnbier gelobt haben, habe ich mit einer Formulierung beschrieben, die ich der Umgangssprache zugeordnet habe und deren geschichtliche Bedeutung mir ehrlich nicht so ganz bewusst war. Das bedauere ich.“
Der Gastronom, der seine Zusammenarbeit aufgekündigt hat, will offenbar anonym bleiben. Er erklärte jedoch laut dem Münchner Blatt: „Von einem Unternehmen, dessen Chef so leichtfertig mit unserer Geschichte umgeht, möchte ich keine Produkte verkaufen.“ Zudem soll sich der Gastronom auch über die flachen Witze und Sticheleien Steinfatts gegen streikende Klimaaktivisten geärgert haben. (nmc)
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