Wieder brennt Hochbunker in Hamburg
„Das ist ein extrem schwieriger Einsatz“, sagte Feuerwehrsprecher Hendrik Frese. Die Löscharbeiten wurden unterbrochen, weil sie nach Verpuffungen zu gefährlich waren.
„Wir haben riesiges Glück, dass die Kollegen beim ersten Vorstoß da lebend rausgekommen sind. Wir wollen jetzt kein Risiko mehr eingehen“, erklärte Frese. Hamburgs Innensenator Michael Neumann (SPD) machte sich ein Bild von der Lage. Erst am Dienstag war es in der Hansestadt zu einem Brand in einem Hochbunker gekommen.
„In dem Bunker im Stadtteil Bahrenfeld hat es recht große Zerstörungen gegeben“, sagte der Feuerwehrsprecher. Ein Teil der Pyrotechnik sei wohl in der Nacht explodiert. „Im Moment müssen wir abwarten“, berichtete er. Verletzte gab es nicht.
Die Häuser in der Nachbarschaft des Bunkers in der Von-Sauer-Straße wurden vorsorglich geräumt. Ihre Bewohner seien in Sicherheit. „Die Gefahr für die Anwohner ist gering, weil die Pyrotechnik dem Bunker nichts anhaben kann“, sagte Frese. Etwa 150 Menschen waren betroffen. „Etwa die Hälfte haben wir vorerst in Bussen und Zelten untergebracht, die anderen sind bei Verwandten oder Freunden untergekommen“, berichtete Frese.
Die Feuerwehr war mit einem großen Aufgebot zu dem dreigeschossigen Gebäude ausgerückt. Die Pyrotechnik lagerte im ersten und zweiten Obergeschoss. Der Einsatz werde wohl noch mehrere Stunden dauern, meinte der Sprecher. „Nach wie vor können unsere Einsatzkräfte nicht in das Gebäude rein, weil es zu gefährlich ist“, sagte Frese. Sprengstoffexperten des Kampfmittelräumdienstes seien mit Robotern im Einsatz. Die ferngesteuerten Geräte mit Videoausrüstung sollen Feuerwehr und Polizei ein Bild aus dem Inneren des Bunkers liefern.
Für die Menschen, die ihre Wohnungen verlassen mussten, werde das Bezirksamt eine Notunterbringung organisieren, hieß es. Zwei bettlägerige Menschen wurden den Angaben zufolge vorübergehend ins Krankenhaus gebracht.
„Bei uns im Haus gibt es insgesamt sechs behindertengerechte Wohnungen, in denen körperlich Beeinträchtigte leben“, erzählte der 65-jährige Anwohner Ingo Knies. „Da ist die Feuerwehr aber rein wie ein Sondereinsatzkommando. Bei einer Nachbarin mussten sie sogar die Tür aufbrechen – die Dame ist schwerhörig und dazu auf einen Rollstuhl angewiesen.“
Erst am Dienstag hatte es im Hamburger Stadtteil Rothenburgsort in einem Hochbunker gebrannt. Es gab eine explosionsartige Zündung von Rauchgas. 45 Menschen wurden verletzt. Anwohner mussten die Häuser verlassen. Auch am Freitag konnten die rund 400 Menschen dort noch nicht in ihre Wohnungen zurück. Ebenso warten der Baustatiker und die Brandermittler des Landeskriminalamtes weiterhin auf grünes Licht von der Umweltbehörde.
(dpa)
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