„Wer 67 Jahre alt ist, muss in Rente gehen dürfen“ – Ampel gegen Rente mit 70
Vertreter der Ampel-Parteien lehnen eine Erhöhung des Rentenalters ab. Der stellvertretende Vorsitzende der Grünen im Bundestag, Andreas Audretsch, nannte den Vorstoß von Gesamtmetall-Chef Stefan Wolf in den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Dienstag zutiefst ungerecht. „Die Idee, man könnte Pflegekräfte, Stahlarbeiter oder Feuerwehrleute künftig bis 70 arbeiten lassen, zeigt, dass nicht alle bereit sind, die Lebensrealität vieler Menschen zur Kenntnis zu nehmen.“
„Wer 67 Jahre alt ist, muss in Rente gehen dürfen“, sagte auch der SPD-Arbeitsmarktexperte Michael Gerdes dem RND. Eine weitere Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters bedeute für viele, die nicht länger arbeiten könnten, eine Rentenkürzung. Dies sei „ungerecht“. Wer länger arbeiten wolle, könne auf freiwilliger Basis die Flexi-Rente nutzen, die laut dem Koalitionsvertrag „lukrativer“ gemacht werden solle.
„Wir plädieren für eine Aktienrente und ein flexibles Eintrittsalter anstelle des Renteneintritts mit 68 Jahren – wie es Schweden vormacht“, hieß es von der FDP-Bundestagsfraktion. „Jeder, der älter als 60 Jahre ist, sollte selbst entscheiden, wann er aus dem Erwerbsleben ausscheidet“, sagte ihr arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Sprecher Pascal Kober dem RND. „Wer früher ausscheidet, bekommt weniger, wer später ausscheidet, bekommt mehr.“
Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Stefan Wolf, hatte sich am Montag für eine schrittweise Anhebung des Rentenalters auf 70 Jahre ausgesprochen. Sonst sei das Rentensystem „mittelfristig nicht mehr finanzierbar“.
Die Ampel-Parteien haben in ihrem Koalitionsvertrag aber eine weitere Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters ausgeschlossen. Dieses wurde seit 2012 schrittweise angehoben und liegt für die Jahrgänge ab 1964 derzeit bei 67 Jahren.
Auch die Unionsfraktion im Bundestag lehnt den Arbeitgeber-Ruf nach der Rente mit 70 ab. „Für die Anhebung der Regelaltersgrenze gibt es keinen akuten Handlungsbedarf“, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales der CDU/CSU, Stephan Stracke, dem RND. (afp/dl)
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