Wenn der Kanzler einlädt – Tag der offenen Tür
Zu Gast beim Bundeskanzler: Der Tag der offenen Tür der Bundesregierung hat am Wochenende Scharen von Besuchern ins Kanzleramt und in die Ministerien in Berlin gelockt. Regierungschef Olaf Scholz (SPD) stellte sich am Sonntagnachmittag vor Hunderten Menschen an seinem Amtssitz einem einstündigen Bürgertalk.
„Auf die Frage, was seine Motivation sei, morgen aufzustehen, betonte der Kanzler, dass es ihm – wie vielen anderen – darum gehe, dass die Welt eine bessere werde. Gerechtigkeit sei für ihn das zentrale Anliegen, seitdem er politisch aktiv sei“, schrieb die Bundesregierung.
Auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), Finanzminister Christian Lindner (FDP) und andere Kabinettsmitglieder kamen mit Interessierten in Diskussionsrunden ins Gespräch und ließen Selfies mit sich machen.
Bei hochsommerlichen Temperaturen gab sich das Kabinett leger – Scholz und Lindner traten im weißen Hemd und ohne Krawatte und Sakko auf, Baerbock im weißen Sommerkleid. Scholz absolvierte einen kurzen Rundgang und schaute sich interessiert einen Hubschrauber der Bundespolizei an. Viel Zeit ließ er sich, um von Besuchern und sich Fotos machen zu lassen.
Demo von Klimaaktivisten
Am Bundesinnenministerium demonstrierten Klimaaktivisten für eine offenere Flüchtlingspolitik. Nach Angaben der Berliner Polizei gelangten sechs von ihnen ins Ministerium und verteilten Flugblätter. Es blieb jedoch alles friedlich, wie es hieß. Auch von den übrigen Veranstaltungen wurden zunächst keine Störungen bekannt.
Umfragen hatten zuletzt Hinweise gegeben, dass das Vertrauen vieler Menschen in die Politik und den Staat schwindet.
Der jährliche Tag der offenen Tür der Bundesregierung – der eigentlich zwei Tage dauerte – soll Bürgern Gelegenheit geben, sich umfassend über die Arbeit der Regierung zu informieren. Er begann bereits am Samstag, als Fallschirmspringer der Bundespolizei über dem Regierungsviertel einschwebten.
Liegestühle und Jazz-Musik
Am Kanzleramt standen Interessierte schon am Samstag Schlange, um zum Beispiel einen Blick auf die Dienstlimousine von Kanzler Scholz zu werfen – obwohl der Hausherr erst am Sonntag seinen Auftritt hatte. Besucher konnten im Garten des Kanzleramts auch im Liegestuhl eine kurze Pause einlegen.
Das Programm des Tag der offenen Türen war umfangreich und beinhaltete vielfältige Angebote. Ein Highlight für alle Fußballfans bildete am frühen Sonntagnachmittag das Gespräch mit Philipp Lahm, Turnierdirektor der EURO 2024.
Bei Sozialminister Hubertus Heil (SPD) gab es erst Jazz-Musik. Später beim Bürgergespräch waren ernste Themen wie Diskriminierung am Arbeitsplatz angesagt, die Reform des Gleichbehandlungsgesetzes oder Einwanderung und Fachkräftesicherung. „Ja, wir haben Probleme zu lösen“, sagte Heil. „Wir brauchen mehr Menschen, die sich für die Demokratie unseres Landes einsetzen, das sind nicht nur Politiker.“
Auch die Bundespressekonferenz und Medien wie der Deutschlandfunk, der RBB oder die Deutsche Presse-Agentur beteiligten sich am Tag der offenen Tür und informierten Besucher über ihre Arbeit.
Im großen Saal der BPK, wie Journalisten sie nennen, konnten die Besucher am Sonntag an einer Regierungspressekonferenz teilnehmen, wie sie diese in Ausschnitten aus den abendlichen Nachrichtensendungen kennen. Hier ließen sich Regierungssprecher Steffen Hebestreit und die Sprecherinnen und Sprecher der Ministerien löchern – so wie sonst dreimal wöchentlich von den Journalisten. (dpa/red)
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