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Weniger Raub und Diebstahl – Berliner Polizei während Corona-Pandemie seltener im Einsatz

Während die Berliner Intensivstationen aufgrund des Virus SARS-CoV-2 allmählich mehr zu tun bekommen, erklärt die Berliner Polizeichefin, dass man schon lange nicht mehr so viel Kapazitäten gehabt hätte. Die gesellschaftliche Selbstkontrolle wäre gut. Allerdings würden die häuslichen Gewaltdelikte zunehmen.

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Am 30. März 2020 in Berlin.

Foto: Sean Gallup/Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Während die Corona-Pandemie von so manchem Berliner aufgrund der eingeschränkten Bewegungs- und Reisefreiheit und des Ansteckungsrisikos als belastend empfunden wird – bedeutet es für die Berliner Polizei eine Entlastung. Dies gab Berlins Polizeipräsidentin Barabara Slowik bekannt.
Da es keine Versammlungen, keine Fußballspiele oder Staatsbesuche, keine Touristen, keine Präventionsarbeit oder Fortbildungen gäbe, sei die „Kräftelage“ besser als sonst. „Wir sind auch deutlich weniger gefordert, sagt sie. „Die Polizei steht absolut stabil“ und sie hätte schon lange nicht mehr so viele Kapazitäten gehabt, zitiert sie der „Berliner-Kurier“.
So würde die gesellschaftliche Selbstkontrolle im Rahmen der Einschränkungen durch die Corona-Verordnung des Senates gut funktionieren. Allerdings wären aufgrund des schönen Wetters vermehrt Menschen unterwegs.

275 Polizeikräfte kontrollieren Einhaltung der Senatsauflagen

Rund 275 Polizeikräfte waren am Montag (1.4.) von 6 bis 8 Uhr im Stadtgebiet unterwegs, um die Einhaltung der Senatsverordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu kontrollieren, gab die Polizei zudem bekannt.
Die Beamten überprüften dabei 12 Objekte sowie 42 Personen im Freien. Insgesamt leiteten die Einsatzkräfte elf Straf- und 26 Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstößen gegen die Verordnung zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus ein.
Zwischen 18 und 6 Uhr überprüften dann rund 160 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte die Einhaltung der Verordnung. Die Kräfte kontrollierten 4 Objekte und 38 Personen im Freien und leiteten 25 Straf- und 83 Ordnungswidrigkeitsverfahren ein.
Seit dem 14. März 2020, 18 Uhr führte die Polizei Berlin damit insgesamt 1.982 objektbezogene Überprüfungen sowie 1.406 Überprüfungen im Freien durch. In 830 Fällen wurden sofortige Schließungen der Objekte angeordnet. Insgesamt stellten die Polizeikräfte dabei bisher 898 Straften und seit dem 23. März 2020 462 Ordnungswidrigkeiten als Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz fest.
Allerdings ist die Berliner Polizei auch selbst von SARS-CoV-2-Infektionen betroffen. Am Donnerstag (2.4.) waren 22 Polizeibeamte mit dem Virus infiziert. 80 von ihnen befinden sich momentan in amtsärztlich angeordneter Quarantäne. 366 sind derzeit zu Hause in freiwilliger Isolation, berichtet der „Berliner-Kurier“.

Kriminalität durch Corona-Pandemie-Einschränkungen stark verändert

Auffällig ist, dass das eingeschränkte gesellschaftliche Leben auch die Kriminalität verändert hat. So gingen in dem Zeitraum vom 1. bis 24. März 2020 die Straftaten im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres um 5,4 Prozent zurück.
Beispielsweise sank die Anzahl der Rohheitsdelikte (Raub und Körperverletzung) um 3,7 Prozent, die Diebstahlquote um 7,5 Prozent, der Fahrraddiebstahl sogar um 27,9 Prozent. Sexualstraftaten gingen um 19,2 Prozent nach unten, der Geschäfts-, Lokal- und Büroeinbruch sogar um 23,3 Prozent.
Allerdings ist seit den Kontaktbeschränkungen eine Zunahme der häuslichen Gewalt um 10,8 Prozent und bei Keller- und Bodeneinbrüchen um 29,7 Prozent zu verzeichnen, schreibt der „Berliner-Kurier“.
Laut Polizei läge dies daran, dass normalerweise Kellereinbrüche lange Zeit unentdeckt blieben. Doch durch die Beschränkungen der Corona-Pandemie hätten viele Kellerbesitzer mehr Zeit aufzuräumen – wodurch die Einbrüche sofort auffallen und gemeldet würden.
Außerdem nehmen Einbrecher statt der Wohnungen und Häuser, wo nun oft jemand anwesend ist, eher Keller und Dachböden ins Visier.

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