Wendt fordert deutlich bessere Ausstattung der Polizei: „Einsatzkräfte setzen im Ernstfall ihr Leben aufs Spiel“
Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hat Forderungen nach einem Einsatz der Bundeswehr im Innern scharf kritisiert und stattdessen eine deutlich bessere Ausstattung der Polizei gefordert: „Terroristische Anschläge sind das Werk krankhafter Mörder und perverser Schlächter. Wer sie zu Soldaten erklärt, denen man die eigene Armee entgegenstellt, adelt sie geradezu, genau das will der so genannte IS“, schreibt Wendt in einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“. Er betonte: „Terror- und Amoklagen sind polizeiliche Einsatzlagen, keine militärischen.“
Aus Wendts Sicht sind die „Fähigkeiten der Sicherheitsbehörden“ vorhanden. Allerdings reichten ihre Kapazitäten nicht. „Deshalb müssen Einsatzkräfte der Polizei im Ernstfall ihr Leben aufs Spiel setzen, mit leichten Schutzwesten, VW-Transportern und Faustfeuerwaffen gut trainierten und bis an die Zähne bewaffneten Terroristen entgegentreten.“
Das gelte auch für die Kräfte der Bereitschaftspolizei, die dringend verstärkt werden müssten. „Wir brauchen mindestens 30.000 Bereitschaftspolizistinnen und -polizisten bei Bund und Ländern, statt der jetzt vorhandenen knapp 22.000“, forderte Wendt.
„Stattdessen knausert der Bundesinnenminister an deren Ausstattung, lässt sehenden Auges ihre Mobilität verfallen.“ Laut Wendt hat die Bereitschaftspolizei der Länder statt der benötigten 15 Millionen Euro zuletzt nur 6,7 Millionen Euro bekommen, um ihre Einsatzfähigkeit aufrecht zu erhalten. „Die Bereitschaftspolizei des Bundes ist durch die ständige Belastung und ausufernden Aufgaben nur noch zur Hälfte einsatzfähig“, konstatierte der Polizeigewerkschaftschef.
(dts Nachrichtenagentur)
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