Weitere 66 Flüchtlinge aus Griechenland in Hannover gelandet
Am Donnerstag sind erneut Flüchtlinge aus Griechenland in Hannover gelandet, die Deutschland aus humanitären Gründen aufnimmt. Es handelt sich nach Angaben des Bundesinnenministeriums um 66 Menschen – und zwar aus 13 Familien. Sie kommen aus den Aufnahmeeinrichtungen von den griechischen Inseln. Seit April hat Deutschland damit insgesamt 1075 Menschen aus Griechenland aufgenommen.
Die 13 Familien bestehen aus 24 Erwachsenen und 24 Minderjährigen. Sie werden von den Bundesländern Berlin, Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz aufgenommen. Die 18 unbegleiteten Minderjährigen werden nach Bayern, Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen kommen.
Brand in Moria als Ausschlaggeber
Die Bundesregierung hatte nach den Bränden im Flüchtlingslager Moria entschieden, 1553 Familienangehörige von den griechischen Inseln aufzunehmen, deren Schutzberechtigung zuvor bereits von der griechischen Regierung festgestellt wurde.
Neben der Aufnahme der schutzbedürftigen Familien hatte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) nach Abstimmung innerhalb der Bundesregierung bereits im Koalitionsbeschluss vom 8. März im Rahmen einer europäischen Hilfsaktion entschieden, 243 kranke Kinder einschließlich ihrer Kernfamilien aus Griechenland zu übernehmen.
Mindestens 187.000 ausreisepflichtige Asylbewerber in Deutschland
In Deutschland leben etwa 187.000 ausreisepflichtige abgelehnte Asylbewerber. Das berichtet die „Bild“ (Donnerstagausgabe)unter Berufung auf eine eigene Umfrage bei allen 16 Innenministerien der Bundesländer. Demnach sind rund 187.000 Personen ausreisepflichtig und nur zum Teil mit Duldung noch im Land.
Davon leben allein 74.374 abgelehnte Asylbewerber in Nordrhein-Westfalen, in Bayern sind es 36.143 Personen. Als Gründe für gescheiterte und nicht vollzogene Abschiebungen nannten die zuständigen Landesministerien unter anderem die vorübergehende Aussetzung von Abschiebungen, laufende Gerichtsverfahren, gesundheitliche und humanitäre Gründe sowie coronabedingte Entscheidungen.
Seit dem 1. Januar 2020 wurden 7.212 Personen aus Deutschland abgeschoben, darunter auch freiwillige Ausreisen. An der Umfrage nahmen alle Bundesländer außer Baden-Württemberg, Berlin und Rheinland-Pfalz teil, berichtet die „Bild“. In allen drei Ländern wird die Zahl der Ausreisepflichtigen nach offiziellen Angaben statistisch nicht erfasst. (dts/afp)
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