Keine Anhaltspunkte für rechtsterroristisches Netzwerk im Fall Lübcke

Titelbild
Blumen und Kerzen auf dem Marktplatz in Wolfhagen in der Nähe von Kassel am 22. Juni 2019 zum Gedenken an Lübcke.Foto: SWEN PFORTNER/AFP/Getty Images
Epoch Times27. Juni 2019

Die Bundesanwaltschaft hat auch nach zwei weiteren Festnahmen im Zusammenhang mit dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke keine Hinweise auf ein rechtsterroristisches Netzwerk. Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass sich der mutmaßliche Täter Stephan E. und die beiden festgenommenen Männer zu einer rechtsterroristischen Vereinigung zusammengefunden hätten, sagte Behördensprecher Markus Schmitt am Donnerstag in Karlsruhe.

Es gebe auch keine Anhaltspunkte dafür, dass die beiden Männer in die Tat von E. eingebunden gewesen seien oder von den Anschlagsplänen gewusst hätten. Die Ermittler gingen aber davon aus, dass sie von dessen rechtsextremistischer Gesinnung gewusst hätten. Sie hätten es nach Ansicht der Ermittler auch für möglich gehalten, dass er die Waffe für ein politisch motiviertes Verbrechen einsetze.

Die beiden Verdächtigen waren zuvor in Kassel und im Landkreis Höxter in Nordrhein-Westfalen festgenommen worden. Einer soll dem mutmaßlichen Täter Stephan E. die Tatwaffe verkauft haben, der andere den Kontakt zwischen den beiden hergestellt haben.

Die Ermittler waren den beiden durch Angaben des Tatverdächtigen E. auf die Spur gekommen. Dieser sagte demnach auch, an zwei weitere Beschuldigte Waffen verkauft zu haben. Gegen diese ermittelt laut Bundesanwaltschaft die Staatsanwaltschaft Kassel. Die Karlsruher Behörde hat demnach derzeit keine Hinweise darauf, dass sie in den Mord an Lübcke verwickelt waren.

Die Ermittler würden sich aber intensiv mit dem Verhältnis der insgesamt fünf Menschen zueinander befassen, sagte Schmitt. Auch ihr Umfeld werde intensiv ausgeleuchtet. (afp)



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