Was können die Taurus-Marschflugkörper?
Er fliegt hunderte Kilometer weit und kann Bunker sowie andere gut gesicherte Anlagen wie Munitionsdepots oder Kommandoposten zerstören: der Marschflugkörper Taurus KEPD-350, von dem die Bundeswehr seit 2004 insgesamt 600 erhalten hat.
Seit Monaten gibt es ukrainische Forderungen nach Lieferung dieser Waffe. Kanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt dies entschieden ab.
Radar kann unterflogen werden
Der fünf Meter lange Marschflugkörper wird von Kampfflugzeugen aus gestartet und kann mit seinem Jetantrieb über 500 Kilometer weit fliegen.
Er orientiert sich dabei anhand von Daten über die Geländebeschaffenheit und gleicht seinen Standort über Bild- und Infrarotsensoren sowie GPS-Navigationsdaten ab. Taurus kann dabei feindliches Radar mit hoher Geschwindigkeit in weniger als 50 Meter Höhe unterfliegen.
Beim Aufschlag sprengt eine erste Ladung eine Lücke in die Wand oder Decke der Ziele. Durch diese dringt dann ein 400 Kilogramm schwerer und mit Sprengstoff gefüllter Metallstab ein und explodiert.
Es könnte Moskau erreicht werden
Mit der Reichweite von mehr als 500 Kilometern könnten die Marschflugkörper auch russisches Staatsgebiet von der Ukraine aus erreichen und etwa dortige Waffendepots und Kommandozentren zerstören. Moskau liegt etwas weniger als 500 Kilometer Luftlinie von der ukrainischen Grenze entfernt, also in Taurus-Reichweite.
Der mögliche Beschuss von russischem Staatsgebiet ist ein Grund für Bundeskanzler Scholz, der Lieferung bisher nicht zuzustimmen. Als weiteren Grund nennt Scholz die Notwendigkeit deutscher Hilfe bei der Zielführung der Marschflugkörper, durch die Deutsche direkt an den Einsätzen beteiligt wären.
Vertreter der Koalitionspartner Grüne und FDP sowie die oppositionellen Unionsparteien weisen diese Argumente zurück und plädieren offen für Taurus-Lieferungen an die Ukraine.
(afp)
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