„Warum ich mir das antue?“ Chebli konkurriert mit Müller um Wahlkreis in Berlin
Die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli tritt gegen den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (beide SPD) im Kampf um die Bundestagskandidatur im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf an.
„Mein Vater ist aus einem libanesischen Flüchtlingslager nach Deutschland geflohen, damit seine Kinder eine Perspektive haben“, schrieb Chebli am Donnerstag auf Twitter. Sie stehe nun der SPD und ihrer Heimat als Kandidatin für die Wahl im Herbst 2021 zur Verfügung.
„Ich wurde gefragt, warum ich mir das antue“, fügte Chebli als Andeutung auf Müllers angestrebte Kandidatur im selben Wahlkreis hinzu. Sie sei sicher, dass sie Menschen erreichen könne. Die 42-jährige Chebli ist seit Ende 2016 in Müllers Senatskanzlei Staatssekretärin für bürgerschaftliches Engagement. Zuvor war sie unter anderem stellvertretende Sprecherin im Auswärtigen Amt.
Müller hatte am Montag angekündigt, in dem Wahlkreis kandidieren zu wollen. Eigentlich ist Müllers Heimatbezirk Tempelhof-Schöneberg. Wie in der vergangenen Woche bekannt wurde, will dort jedoch der scheidende Juso-Chef Kevin Kühnert kandidieren.
Seit langem ist bekannt, dass Müller bei einem Landesparteitag Ende Oktober sein Amt als SPD-Landesparteichef an Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und den Berliner Fraktionschef Raed Saleh abgeben will.
Mutmaßlich ist mit dem Wechsel für Giffey auch eine Spitzenkandidatur für die Abgeordnetenhauswahl im Herbst 2021 verbunden. Es wird seit Monaten spekuliert, dass Müller bei der Bundestagswahl 2021 sein Amt als Regierender Bürgermeister durch ein Bundestagsmandat ersetzen will. (afp)
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