Flutkatastrophen: Der Bund könnte noch mehr tun
Nach der Flutkatastrophe mit vielen Toten in Spanien ist Kritik an den Behörden laut geworden: Die Warnungen seien zu spät gekommen. Auch Deutschland erlebte im Juli 2021 eine verheerende Flutkatastrophe. Danach wurden verschiedene Anstrengungen unternommen, um die Bevölkerung im Katastrophenfall besser zu schützen.
Im Mittelpunkt stand dabei die Behebung von Mängeln im Warnsystem. Starke Regenfälle hatten im Juli 2021 katastrophale Überschwemmungen an Flüssen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ausgelöst. Dabei kamen fast 190 Menschen ums Leben. Viele Gemeinden, insbesondere im Ahrtal, wurden verwüstet.
Bereits seit 2020 werden in Deutschland mit einem bundesweiten Warntag die für Not- und Katastrophenfälle zur Verfügung stehenden Warnsysteme geprüft und technische Abläufe getestet. Der erste Warntag im September 2020 war wegen Verzögerungen schiefgegangen. Diese Panne und die Erfahrungen bei der Flutkatastrophe führten zu organisatorischen und technischen Verbesserungen.
Der Bund förderte mit fast 90 Millionen den Ausbau des Sirenennetzes. Zudem wurde ein bundesweites System für sogenanntes Cell Broadcasting aufgebaut. Darüber werden SMS-Kurznachrichten mit offiziellen Warnungen direkt an alle Handys verschickt, die mit dem Mobilfunknetz verbunden sind. Eine spezielle Warn-App ist dazu nicht nötig. Beim bundesweiten Warntag im September wurden laut Bundesinnenministerium fast alle Menschen in Deutschland erreicht.
Städte und Gemeinden fordern aber weiterhin eine Stärkung des Zivil- und Katastrophenschutzes. Dabei drängen sie insbesondere auf bessere Vorbereitungen für den Ernstfall. Unter anderem geht es um die Vorhaltung von Notstromaggregaten, die Schaffung einer nationalen Notstromreserve und die Lagerung lebenswichtiger Medikamente sowie ausreichender Wasser- und Lebensmittelvorräte in den Kommunen.
Bundesweite Pflichtversicherung
Länder drängen zusätzlich auf eine Bundesweite Pflichversicherung gegen Elementarschäden für Gebäudeeigentrümer. Knapp 400.000 Menschen seien in Deutschland von Hochwasser bedroht, berichtet die Tagesschau. Der Bund könne nicht weiter für die hohen Schadenssummen aufkommen, die letztendlich von den Steuerzahlern getragen werden. Für Gebäudeeigentümer in bedrohten Gebieten seien die Kosten für eine private Versicherung allerdings enorm hoch.
Die beiden Länder Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen haben deshalb laut Tagesschau-Bericht bereits vor über einem Jahr auf eine Bundesweite Pflichtversicherung gedrängt. Zur Zeit sei lediglich jedes zweite Haus gegen Elementarschäden versichert.
Prävention für Starkregen
Forscher des Unanhängigen Istituts für Umweltfragen (UfU) empfahlen die Vorhersagemodelle aufzubauen. Das Land Hessen hätte „anwenderfreundliche Starkregen-Gefahrenkarten“ entwickelt. Die gelte es nun Bundesweit einzuführen. (afp/tp)
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