Theo Waigel räumt Fehler bei Wiedervereinigung ein
Ex-Bundesfinanzminister Theo Waigel (CSU) hat Fehler im Prozess der deutschen Wiedervereinigung eingeräumt. „Wir haben vielleicht den Menschen zu wenig klargemacht, in welchem verheerenden Zustand die Wirtschaft der DDR war“, sagte Waigel dem Radiosender „MDR Aktuell“. Die DDR habe vor einem Kollaps gestanden.
Der CSU-Politiker warnte allerdings davor, die Wiedervereinigung schlechtzureden. In der zur Verfügung stehenden Zeit habe man die Grundsatzentscheidungen richtig getroffen. „Insofern stehe ich zu allem, was wir damals gemacht haben“, sagte er.
Insgesamt seien in den letzten 30 Jahren für die deutsche Einheit 2,5 Billionen Euro aufgewendet worden. „Das heißt, wir haben unsere Solidarität schon unter Beweise gestellt“, sagte der CSU-Politiker weiter.
„Wenn die Menschen in der früheren DDR sich vergleichen mit dem, was in Polen, in Ungarn, in Tschechien und in der Slowakei stattgefunden hat, dann stehen sie wesentlich besser da.“ Die Menschen dürften deshalb „ruhig auf das, was sie geleistet haben, stolz sein“, so Waigel. (dts)
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