Wahlkampfmanager schreibt Laschet ab: „Mimik, Sprache, Körperspannung – er wirkt einfach nicht wie ein Leader“
Michael Spreng, Wahlkampfmanager Edmund Stoibers im Jahr 2002, hält den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) wegen seines Coronakrisenmanagements für politisch „schwer beschädigt“ und als Kanzlerkandidat der Union für nicht vorstellbar.
„Es gibt Politiker, die können Krise, und solche, die keine Krise können. Laschet gehört zur zweiten Kategorie“, sagte Spreng dem „Spiegel“.
Laschet agiere „widersprüchlich und unsicher“, er schlängele sich durch. „Ich sehe ihn nicht mehr als Kanzlerkandidaten“, so der Politikberater.
Schwächen beginnen bereits bei Laschets Erscheinungsbild
Laschets Schwächen würden schon bei seinen Äußerlichkeiten beginnen: „Die Mimik, die Sprache, die mangelnde Körperspannung – Laschet wirkt einfach nicht wie ein politischer Leader“, sagte Spreng. „Ich weiß nicht, wie Laschet sich noch einmal berappeln will bis Dezember.“
Ein Image klebe Politikern schnell an, es zu verändern dauere aber meist sehr lange. Es könne sein, dass Laschet im Dezember noch mal eine Mehrheit auf dem CDU-Parteitag hinter sich versammle. „Aber dann kann ihm passieren, dass er zum Frühstück nach Nürnberg fahren und Söder die Kanzlerkandidatur überlassen muss.“
Laschet will sich auf dem Parteitag im Dezember zum CDU-Vorsitzenden wählen lassen. In der Union sind zuletzt allerdings die Zweifel an seiner Eignung gewachsen.
Spahn steht weiterhin zur Teamlösung mit Laschet
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat seine Partei davor gewarnt, sich vor der Wahl eines neuen Vorsitzenden zu sehr auf Personalfragen zu konzentrieren.
„Die Grundprobleme der CDU sind ja durch Corona nicht gelöst“, sagte Spahn der aktuellen Ausgabe des „Spiegel“. „Deswegen stehe ich zur Lösung im Team“, sagt er mit Blick auf die Kandidatur von Armin Laschet für den Parteivorsitz.
„Bis zum Parteitag sind es noch fünf Monate“, sagt Spahn. „Und die Bürger haben derzeit ganz andere Fragen als die, wer Vorsitzender der CDU wird.“
Die CDU müsse vielmehr Antworten auf soziale und wirtschaftliche Fragen geben. „Es gibt schon heute 600.000 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die, die immer schon viel hatten, werden bei weiterhin niedrigen Zinsen leichter Immobilien und Aktien kaufen können. Und diejenigen, die nur ein bisschen was gespart haben, kriegen kaum noch Zinsen.“ (dts/nh)
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