Sahra Wagenknecht hält sich Kanzlerkandidatur offen

Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht schließt eine Kanzlerkandidatur für ihre Partei nicht aus. Dennoch betont sie:„Wir schauen, wo wir als BSW nächstes Jahr stehen, und werden dann entscheiden."
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Eine Zusammenarbeit mit der CDU unter Friedrich Merz nach der Bundestagswahl 2025 lehnte die BSW-Chefin im Oktober 2024 ab.Foto: Tamir Kalifa/Getty Images
Epoch Times28. Oktober 2024

Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht hält sich eine Kanzlerkandidatur für ihre Partei weiter offen. „Es entsteht ein gewisser Druck, wenn selbst die Grünen mit aktuell zehn Prozent einen Kanzlerkandidaten küren“, sagte Wagenknecht dem „stern“ nach Angaben vom Montag. „Wir schauen, wo wir als BSW nächstes Jahr stehen, und werden dann entscheiden.“

Aktuell steht das BSW in bundesweiten Umfragen bei sieben bis neun Prozent. Die Grünen, bei denen Wirtschaftsminister Robert Habeck als möglicher Kanzlerkandidat gilt, liegen laut Meinungsforschungsinstituten bei rund elf Prozent.

Bei der AfD mit aktuell 16 bis 19 Prozent in den Umfragen soll Parteichefin Alice Weidel Kanzlerkandidatin werden.

Zusammenarbeit mit CDU unter Merz „ausgschlossen“

Wagenknecht erklärte, dass sie die Entwicklung zu mehr Kanzlerkandidaturen kritisch sehe. „Eigentlich sollten nur Parteien Kanzlerkandidaten aufstellen, die eine gewisse Aussicht haben, auch tatsächlich die nächste Bundesregierung zu führen“, sagte sie.

Eine Zusammenarbeit mit der CDU unter Friedrich Merz nach der Bundestagswahl Ende September 2025 lehnte die BSW-Chefin  ab. „Eine Koalition mit Leuten wie Friedrich Merz, die der Atommacht Russland mal eben den Krieg erklären wollen, ist ausgeschlossen“, sagte Wagenknecht dem „stern“. Merz stehe „für Blackrock-Kapitalismus“ und weniger für den Schutz von Mittelstand und fairem Wettbewerb.

Lobesworte für Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl

Wagenknecht lobte hingegen den früheren CDU-Bundeskanzler Helmut Kohl. Deutschland sei in dessen Regierungszeit „in vielen Punkten besser“ aufgestellt gewesen, sagte sie dem „stern“. „Kohl setzte in der Außenpolitik auf Interessenausgleich und widersprach den Amerikanern, wenn es notwendig war.“

Laut Wagenknecht war die soziale Spaltung unter Kohl auch „bei weitem“ nicht so tief wie heute. „Es gab nicht diesen großen Niedriglohnsektor, die Mieten waren bezahlbar, das Rentenniveau deutlich höher, auch der Kassenpatient bekam zeitnah einen Arzttermin“, sagte die Bundestagsabgeordnete. (afp/red)



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