VW-Affäre: Hermann wirft Bundesregierung Untätigkeit vor

Titelbild
VW-LogoFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times27. September 2015

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) wirft der Bundesregierung in der VW-Affäre Untätigkeit trotz klarer Hinweise auf Manipulationen vor. "Die Bundesregierung hätte Hinweisen auf Manipulationen bei der Motorsteuerung längst nachgehen und genauer hinschauen müssen. Stattdessen wurden solche Hinweise als böswillige Unterstellungen abgetan", sagte Hermann im Interview mit der "Welt".

Sein Bundesland habe sich frühzeitig gefragt, "warum im Ballungsraum Stuttgart die Belastung mit Feinstaub und Stickoxiden jenseits aller Grenzwerte liegt, obwohl die Autos doch angeblich immer besser werden." Deshalb seien an drei unterschiedlichen Typen von Dieselmotoren Messungen durchgeführt und festgestellt worden, "dass der Schadstoffausstoß dieser Motoren um ein Vielfaches höher ist als das, was bei den standardisierten Testverfahren ermittelt wurde". Spätestens im Sommer hätte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) nach Ansicht des Grünen-Politikers handeln müssen.

Damals wiesen die Bundestags-Grünen die Regierung auf die Möglichkeit zur Motorsteuerung bei Abgastests hin. Stattdessen habe sich Dobrindt, so kritisiert Hermann, weiter darauf verlassen, "dass in den ohnehin miserablen Tests nicht auch noch betrogen wird". Hermann äußerte die Hoffnung, dass neben Volkswagen nicht auch andere Autohersteller betrogen haben, "aber ich bin nicht so blauäugig, das einfach zu glauben. Daher müssen wir und werden wir alle Möglichkeiten zur Kontrolle nutzen, was in diesem Fall besser als Vertrauen ist". Die derzeitige Messmethode sei "schon an sich Verbrauchertäuschung". Hermann kündigte an: "In Baden-Württemberg werden wir jetzt parallel mit den Prüfinstituten für unsere Messungen ein Prüfprotokoll entwickeln, das im Rahmen des Europäischen Neuen Realzyklus (RED) angewendet werden kann. Damit wären die Messungen vergleichbar." Er forderte das Bundesverkehrsministerium auf, sich ebenso diesen Fragen des Umwelt- und Verbraucherschutzes anzunehmen.

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion