Vor „Berlin trägt Kippa“-Kundgebung: Barley sagt antisemitisch motivierten Tätern den Kampf an
Justizministerin Katarina Barley (SPD) hat antisemitisch motivierten Tätern mit der Härte des Rechtsstaats gedroht.
„Wer Jüdinnen und Juden attackiert oder beschimpft, wer ihre Synagogen und Friedhöfe angreift und beschmiert, muss mit allen Mitteln unseres Rechtsstaates zur Verantwortung gezogen werden“, erklärte Barley am Mittwoch in Berlin. „Jüdisches Leben ist Teil unserer Kultur. Ein Angriff darauf ist ein Angriff auf uns alle“, fügte sie hinzu.
Die Ministerin hob hervor, es sei Aufgabe der gesamten Gesellschaft, jüdisches Leben in Deutschland zu schützen und jede Form des Antisemitismus zu bekämpfen. Aktionen wie die für Mittwochabend geplante Kundgebung „Berlin trägt Kippa“ seien ein wichtiges Zeichen der Solidarität.
Die von der Jüdischen Gemeinde Berlin organisierte Solidaritätskundgebung in Berlin-Charlottenburg am Mittwochabend wird von zahlreichen Politikern, Parteien und Organisationen unterstützt.
Auch der Zentralrat der Muslime unterstützt die Kundgebung. Es gehöre zu seinen tiefsten islamischen Glaubensüberzeugungen, gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit und Rassismus Gesicht zu zeigen, sagte der Zentralrats-Vorsitzende Aiman Mazyek dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND).
Unter anderem werden Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, der evangelische Bischof Markus Dröge und der Grünen-Politiker Cem Özdemir sprechen.
Auch der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu, rief zum Tragen der Kippa als Zeichen der Solidarität auf. „Wenn man gegen Islamophobie vorgehen will, dann kann man auch Antisemitismus nicht dulden“, sagte Sofuoglu der „Berliner Zeitung“. „Wir wissen im Übrigen, wozu Antisemitismus in der deutschen Geschichte geführt hat.“ Sofuoglu hob hervor, die Türkische Gemeinde trage in diesem Zusammenhang eine große Verantwortung – „egal ob der Antisemitismus von rechts kommt oder aus muslimischen Kreisen“.
Die Solidaritätsdemonstration vor dem Gemeindehaus in der Fasanenstraße in Berlin-Charlottenburg ist eine Reaktion auf einen antisemitischen Übergriff aus der vorigen Woche.
Dabei wurden zwei junge Männer mit Kippas beleidigt, ein Opfer wurde mit einem Gürtel geschlagen. Bereits am Mittwochvormittag findet in Erfurt in Thüringen die Solidaritätskundgebung „Thüringen trägt Kippa“ statt. Daran nimmt auch Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) teil. (afp)
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