Vor AfD-Parteitag: Petry will „Autorität“ spielen lassen, damit AfD „konservativ-liberal“ bleibt

"Die AfD wird sich entscheiden müssen, wo sie hin will. Will sie eine konservativ-liberale oder eine nationalkonservativ-soziale Partei sein?", sagte Petry im Gespräch mit dem "Stern".
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Epoch Times27. April 2016

Kurz vor dem am Freitag in Stuttgart beginnenden Programmparteitag der AfD hat Parteichefin Frauke Petry die Mitglieder zur Mäßigung aufgerufen und erstmals die Möglichkeit eines Rückzugs angedeutet, sollte sich die Partei weg von freiheitlich-demokratischen Grundwerten bewegen.

Allerdings schätzt Petry, dass es einen Punkt, an dem sie die Entwicklung der AfD als Vorsitzende nicht mehr mittragen könnte, erst in ein paar Jahren geben dürfte: "Das werde ich davon abhängig machen, wo die Partei in ein paar Jahren steht", sagte sie dem Stern.

Aktuell sagt sie auf Bezug zum kommenden Parteitag: "Die AfD wird sich entscheiden müssen, wo sie hin will. Will sie eine konservativ-liberale oder eine nationalkonservativ-soziale Partei sein?", so Petry. Sie könne an ihre Partei appellieren und ihre Autorität in die Waagschale werfen, am Ende aber sei die Ausrichtung der AfD "eine Frage von demokratischen Entscheidungen".

Die "rote Linie" bei der Abgrenzung nach rechts sei für sie "die freiheitlich-demokratische Grundordnung, mit allem, was dazu gehört", so Petry. "Dazu gehört, dass man Gewalt ablehnt, dass man Rassismus nicht duldet. All das sollte selbstverständlich sein."

Der Stern schreibt dazu:

In Stuttgart will die AfD ein Grundsatzprogramm beschließen. Mit diversen Anträgen wollen Anhänger des rechten Flügels die Partei auf einen strikt nationalkonservativen, anti-islamischen Kurs festlegen. Für den Berliner Sozialwissenschaftler David Bebnowski ist die Partei "definitiv auf dem Weg nach rechts". Es gebe in der AfD "Vorstellungswelten, die bis ins Faschistische reichen", sagte Bebnowski im "Stern". Seine Ansicht ist: "Dahinter steckt die Konzeption einer tiefgreifenden revolutionären Veränderung. Diese Leute wollen ein anderes Deutschland."

(dts / rf)



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