Von der Leyen beruft Commerzbank-Aufseher für G36-Aufklärung
Für die Aufklärung der Vorgänge rund um das Sturmgewehr G36 hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Samstagausgabe) eine weitere namhafte Persönlichkeit gewonnen. Der Commerzbank-Aufsichtsratsvorsitzende Klaus-Peter Müller wird nach Angaben eines Ministeriumssprechers ein Expertenteam leiten, das in einer Organisationsstudie klären soll, "ob es strukturelle Schwachstellen im Management der Großorganisation Bundeswehr gibt".
Müller solle dabei von einem externen Dienstleister unterstützt werden, den man "schnellstmöglich" beauftragen wolle, sagte der Sprecher der SZ. Das Team werde "alle verfügbaren Unterlagen" sichten und Interviews führen. Nach drei Monaten solle es einen Bericht vorlegen. Müller war früher Chef der Commerzbank und leitete die Regierungskommission "Deutscher Corporate Governance Kodex".
Er habe sich, so der Sprecher, "viele Jahre für den Erfahrungsaustausch von Führungskräften zwischen Bundeswehr und Privatwirtschaft eingesetzt". Parallel zur Arbeit des Expertenteams soll eine Kommission unter der Leitung des ehemaligen Grünen-Bundestagsabgeordneten Winfried Nachtwei untersuchen, ob durch mögliche Präzisionsprobleme des G36 deutschen Soldaten im Einsatz Schaden entstanden ist.
Diesem Gremium soll auch der scheidende Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus angehören. Von der Leyen hatte kürzlich Probleme bei der Treffsicherheit des G36 eingeräumt. Hinweise auf solche Präzisionsprobleme hatten sich bereits in der Amtszeit ihres Vorgängers Thomas de Maizière (CDU) gehäuft. Der Bundesrechnungshof hatte dem Ministerium im vergangenen Jahr vorgeworfen, es habe Testergebnisse ignoriert und relativiert. Die Opposition hält sich einen Untersuchungsausschuss zu dem Thema offen.
(dts Nachrichtenagentur)
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