Von Beust: Ruf nach Ende der EU-Beitrittsgespräche mit Ankara „unklug“
Der frühere Hamburger Bürgermeister Ole von Beust (CDU) hat den Ruf nach einem Ende der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei als „kurzsichtig“ und „unklug“ kritisiert. Man solle der Türkei die Chance geben, sich so zu entwickeln, dass sie Mitglied der EU werden könne, sagte von Beust dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Montagsausgabe). Die EU wiederum sollte die Möglichkeit behalten, auf die Innenpolitik der Türkei einzuwirken.
Zuletzt hatte Österreichs Bundeskanzler Christian Kern unter Verweis auf das Vorgehen der türkischen Regierung nach dem misslungenen Militärputsch gefordert, die Beitrittsverhandlungen aufzugeben. Beust dazu: „Ich kann die Emotionen verstehen. Aber zu viele Emotionen sind gerade in der Außenpolitik unklug.“ Von Beust zeigte sich zudem überzeugt, dass die Türkei ihre Drohung, das EU-Flüchtlingsabkommen aufzukündigen, nicht wahr machen werde.
„Im arabischen und im osmanischen Raum neigt man manchmal zu einer martialischen Rhetorik, die man so ernst nicht nehmen darf“, sagte er. Er rate zu Gelassenheit.
Von Beust war von 2001 bis 2010 Hamburger Bürgermeister. Seine Partei, die CDU, ist grundsätzlich gegen einen EU-Beitritt der Türkei. Parteichefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Aufnahmeverhandlungen, die unter ihrem Amtsvorgänger Gerhard Schröder (SPD) begonnen wurden, dennoch weiter betrieben und dies mit Vertragstreue begründet.
(dts Nachrichtenagentur)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion