Virologe Drosten lobt impfwillige Dänen – „hoher Bildungsgrad“
Der Virologe Christian Drosten ist nicht zufrieden mit der Durchimpfungsrate in Deutschland. Aktuell liegt die Impfquote bei 68 Prozent, bei der Zweitimpfung bei 64,6 Prozent. Das Impftempo ist weiterhin abnehmend.
Angesichts der Faktenlage geht Drosten in diesem Jahr von einer erneuten Herbst- und Winterwelle aus, die zu einem ähnlichen Zeitpunkt beginnen wird wie im Vorjahr.
Drosten sagte, es müsse ein gesamtgesellschaftliches Ziel sein, „die Impflücken zu schließen.“ Man müsse diejenigen, die nicht geimpft seien, „davon überzeugen“, sich impfen zu lassen. Deutschland sei in einer deutlich schlechteren Position als beispielsweise Dänemark.
Die skandinavischen Gesellschaften würden „über einen sehr hohen Informations- und Bildungsgrad“ verfügen und deshalb auch „verstehen, wofür die Impfung gut ist.“ Gerade die Jahrgänge der über 60-Jährigen hätten Impfquoten von 95 Prozent und höher. Dieses Ziel möchte der Virologe auch in Deutschland erreichen.
Bedeutet ein hoher Bildungsgrad eine hohe Impfquote?
Eine Studie von Eurofound (Living, working and COVID-19) belegt, dass die Dänen großes Vertrauen in ihre eigene Regierung und ihre Maßnahmen haben. Es war das einzige Land in der EU, in welchem das Vertrauen der Bürger während der Corona-Krise sogar noch zunahm.
Die Dänen glauben demnach aber nicht nur an die Regierung, sondern seien auch sehr zufrieden mit der Gesundheitsversorgung und der Polizei. Hinzu kommt noch eine hohe Lebenszufriedenheit: Über 70 Prozent der Dänen blicken optimistisch in die Zukunft.
Im Gegenzug dazu sei laut Studie die Zufriedenheit der Menschen in Deutschland und anderswo in der EU stark gefallen. Auch der Glaube der Deutschen an die Europäische Union hat gelitten.
Das Vertrauen in die Regierung und die staatlichen Institutionen sei, wie am Beispiel Dänemark ersichtlich, maßgeblich dafür, ob sich die Bevölkerung eines Landes impfen lässt und Vertrauen in die Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe hat.
Laut Studie seien Impfskeptiker mehrheitlich männlich und zwischen 35 und 49 Jahre alt ist. Skeptiker hätten häufig einen tieferen Bildungsstand oder seien arbeitslos. Ebenfalls sei der statistische Impfskeptiker oftmals von einer Behinderung oder einer chronischen Krankheit betroffen und lebe tendenziell auf dem Land.
Studenten seien die am wenigsten impfkritisch eingestellten und hätten ein größeres Vertrauen in die Wissenschaften. Wichtiger als dies, so die Studie, sei die persönliche Erfahrung mit COVID-19 im persönlichen Umfeld und die genutzten Informationskanäle.
Die Impfskepsis steige um 40 Prozent, sobald sich jemand hauptsächlich über soziale Medien informieren würde. Bei Konsumenten von traditionellen Informationsquellen (Radio, Fernsehen und Zeitungen) hingegen seien es nur 18 Prozent. (dts/nw)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion