Viele Themen noch offen: SPD und Grüne wollen Koalitionsprojekte zügig angehen

Kindergrundsicherung, Demokratiefördergesetz, Ausbau erneuerbarer Energien, Mietpreisbremse, Tariftreue- und Vergabegesetz, Rentengesetz 2, Gesetz gegen digitale Gewalt, Reform des Bundeswaldgesetzes – Politiker der SPD und der Grünen haben bis zur nächsten Bundestagswahl 2025 noch einiges vor.
«Lindner sollte sich an die Arbeit machen»: Dagmar Schmidt.
Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt drängt auf eine rasche Verabschiedung des Tariftreue- und Vergabegesetzes.Foto: Britta Pedersen/dpa
Epoch Times15. August 2024

Während des andauernden Ampel-Streits um den Bundeshaushalt drängen SPD und Grüne auf die rasche Umsetzung mehrere Projekte aus dem Koalitionsvertrag.

„Wir haben noch einiges zu tun“, sagte Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann dem „Tagesspiegel“ (Online-Ausgabe) und verwies auf die Kindergrundsicherung als „wichtigstes sozialpolitisches Vorhaben“, das Gesetz gegen digitale Gewalt und die Reform des Bundeswaldgesetzes.

„Wir planen noch mehr, um den Ausbau der erneuerbaren Energien zu fördern. Das Tariftreuegesetz ist noch nicht fertig“, sagte sie: „Auch das Demokratiefördergesetz steht noch auf unserer To-do-Liste und noch einiges mehr.“

49-Punkte-Papier für mehr Wirtschaftswachstum

FDP-Fraktionschef Christian Dürr sagte unterdessen dem „Tagesspiegel“, dass ein großer Teil des Koalitionsvertrages „abgearbeitet“ sei.

Es sei „wichtig, die Wachstumsinitiative in dieser Wahlperiode umzusetzen. Wir haben uns auf 49 Punkte geeinigt, die das Wachstumspotenzial dieses Landes verdoppeln können.“ Seit eineinhalb Jahrzehnten habe es „in diesem Land keine wirtschaftliche Reformpolitik mehr gegeben. Das Wachstumspotenzial in Deutschland ist derzeit zu gering.“

Zu den Maßnahmen des 49-Punkte-Papiers – hier zu finden – gehören verbesserte Abschreibungsbedingungen, steuerliche Entlastungen und Anreize zur Beschäftigung. Die Initiative zielt darauf ab, das Wirtschaftswachstum um etwa 0,5 Prozent zu erhöhen, was zusätzliche Milliarden an steuerlichen Mehreinnahmen generieren könnte.

Einige der spezifischen Maßnahmen umfassen die Verlängerung der Regeln für die degressive Abschreibung, die Ausweitung der Forschungszulage und die Einführung von Sonderabschreibungen für emissionsfreie Fahrzeuge. Zudem sollen Bürokratieabbau und Reformen im Vergaberecht das Wachstum fördern.

Die Umsetzung der Initiative wird unterschiedlich bewertet. Während einige die Maßnahmen als notwendige Schritte zur Stärkung der Wirtschaft sehen, zweifeln andere an der Wirksamkeit des Pakets und fordern umfassendere Reformen.

Tariftreuegesetz

Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt drängte auf eine rasche Verabschiedung des Tariftreue- und Vergabegesetzes. „Die Ampel-Partner sollten nun alles dafür tun, die vereinbarten Maßnahmen zu beschließen, um die Einkommen und Arbeitsbedingungen von Millionen Arbeitnehmern zu verbessern“, sagte sie der Zeitung.

„Dazu gehört es, den Weg freizumachen für die Reform des Tariftreue- und Vergabegesetzes. Wir müssen das noch in diesem Jahr ins Gesetzblatt bringen.“

Beim Rentenpaket 2 sei sie optimistisch, sagte Schmidt: „Die Koalition sollte sich an die Vereinbarungen halten, die erste Lesung unmittelbar nach Ende der Sommerpause auf die Tagesordnung zu setzen.“

SPD: Justizministerium verzögert Mietpreisbremse

SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese forderte Justizminister Marco Buschmann (FDP) auf, „sofort“ den Weg für eine Verlängerung der Mietpreisbremse freizumachen. „Die im Koalitionsvertrag vereinbarten mietrechtlichen Vorhaben müssen sofort und ohne weitere Verzögerung durch den Justizminister kommen“, sagte Wiese dem „Tagesspiegel“.

„Die Verlängerung der Mietpreisbremse ist ein wichtiges Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag, das jetzt endlich umgesetzt werden muss.“Ohne Mietpreisbremse müssten viele Menschen mit noch höheren Mietbelastungen rechnen. „Wenn mittlerweile jeder dritte Mieterhaushalt durch seine Wohnkosten überlastet ist, habe ich kein Verständnis für das Geschacher von Herrn Buschmann“, so Wiese. (dts/red)



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