Vertrauen in nahezu alle politische Institutionen gesunken – Nur ein Drittel hält Bundesregierung für glaubwürdig

Der Bundespräsident genießt weiterhin dasselbe Vertrauen wie im vergangenen Jahr: 73 Prozent. Dahinter folgt die Bundeskanzlerin mit 50 Prozent. Ihr Vertrauenswert sank gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozentpunkte.
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Bundestag.Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP via Getty Images
Epoch Times13. Januar 2020

Das Vertrauen der Deutschen zu fast allen politischen Institutionen ist im Jahr 2019 gesunken. Im vom Meinungsforschungsinstitut Forsa erstellten „Trendbarometer“ für die Fernsehsender RTL und n-tv genießt lediglich der Bundespräsident zur Jahreswende 2019/2020 mit 73 Prozent dasselbe hohe Vertrauen wie vor einem Jahr.

Damit steht das von Frank-Walter Steinmeier geführte Amt im Ranking der politischen Institutionen nach wie vor mit Abstand an der Spitze.

Dahinter folgt die Bundeskanzlerin mit 50 Prozent. Ihr Vertrauenswert sank gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozentpunkte. Kommunal- und Landespolitik folgen in der Rangliste mit geringem Abstand auf die Kanzlerin. 48 Prozent der Deutschen haben Vertrauen zu ihren Bürgermeistern oder Oberbürgermeistern, 48 Prozent zur Gemeindevertretung, 47 Prozent zur Stadtverwaltung und gleichfalls 47 Prozent zur Landesregierung.

Dahinter folgen Bundesebene und EU -– Bundestag (41 Prozent), Europäische Union (40 Prozent) und Bundesregierung (34 Prozent). Den politischen Parteien vertrauen 16 Prozent der Befragten. Sie rangieren, mit einem Rückgang von zwei Prozentpunkten, auf dem letzten Platz des Vertrauensrankings.

Den größten Vertrauensverlust gegenüber dem Vorjahr haben neben der Bundeskanzlerin der Bundestag (minus vier Prozentpunkte) sowie Bundesregierung und Stadtverwaltungen (jeweils minus drei Prozentpunkte).

Bei allen Vertrauenswerten der politischen Institutionen zeigen sich im „RTL/n-tv-Trendbarometer“ starke Unterschiede zwischen den AfD-Anhängern und den Wahlberechtigten ohne AfD-Präferenz. 19 Prozent der AfD-Sympathisanten gegenüber 81 Prozent der übrigen Wahlberechtigten haben Vertrauen zum Bundespräsidenten. Besonders niedrig ist das Vertrauen der AfD-Wählerschaft in den Bundestag (sieben Prozent), die Kanzlerin und die Europäische Union (jeweils fünf Prozent), die Bundesregierung (vier Prozent) und die politischen Parteien (drei Prozent).

„Das Vertrauen der demokratischen Gesellschaft in die das politische System tragenden Institutionen ist größer, als die Statistik zeigt“, sagte Forsa-Chef Manfred Güllner der Mediengruppe RTL. „Die Durchschnittswerte in diesem Ranking werden durch das extrem geringe Vertrauen der AfD-Anhänger in alle politischen Institutionen sehr stark negativ beeinflusst.“ Für die Erhebung befragte Forsa zwischen dem 18. Dezember 2019 und dem 3. Januar 2020 genau 2.505 Personen. (dts)



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