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plus-iconWirbel um Corona-Tests

Verseuchte Corona-Tests bislang nur in Mecklenburg-Vorpommern gemeldet

In Mecklenburg-Vorpommern sorgten verunreinigte Antigenschnelltests für Beunruhigung. Da bislang aus anderen Orten keine Meldungen vorliegen, wurden die Tests der Marke Deepblue nur im betroffenen Bundesland ausgesetzt. Das teilte die zuständige Behörde nun mit.

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Corona-Test in den Schulen waren Alltag.

Foto: THOMAS KIENZLE/AFP via Getty Images

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Nachdem in Mecklenburg-Vorpommern Meldungen über verunreinigte Corona-Tests an Schulen die Runde machte, gibt die Bezirksregierung Düsseldorf als zuständige Behörde vorerst Entwarnung. „Es ist nicht erwiesen, dass Tests mit dieser Verunreinigung auch außerhalb von Mecklenburg-Vorpommern ausgeliefert wurden“, teilte Pressesprecherin Beatrix Van Vlodrop auf Nachfrage der Epoch Times mit. Aus anderen Bundesländern seien bislang keine Meldungen über die trübe, riechende Test-Pufferlösung eingegangen, sodass kein genereller Anwendungsstopp der Tests empfohlen wurde. Die Düsseldorfer Behörde ist in den Fall involviert, weil der europäische Bevollmächtigte des Testherstellers seinen Sitz in Nordrhein-Westfalen hat.
Bezüglich des verunreinigten Antigenschnelltests der Firma Anhui Deepblue Medical Technology Co. Ltd. hatte in der 42. Kalenderwoche eine Besprechung zwischen dem Landesgesundheitsamt (LAGuS) Mecklenburg-Vorpommern, dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und der Bezirksregierung Düsseldorf, Dezernat 24, stattgefunden. Nach Abstimmung mit dem BfArM hat die Landesbehörde in Mecklenburg-Vorpommern die Anwendung des betroffenen Tests in Mecklenburg-Vorpommern ausgesetzt, da eventuelle Gesundheitsrisiken aktuell nicht zweifelsfrei bestimmt werden konnten.
Was der Grund für die Verunreinigung war, wird derzeit in einem akkreditierten Labor in Mecklenburg-Vorpommern untersucht. Unklar ist auch, ob die Aussagefähigkeit der Tests durch die verunreinigte Pufferlösung beeinträchtigt wurde.
„Bis diese Ergebnisse vorliegen, hat die Bezirksregierung Düsseldorf, Dezernat 24, als Überwachungsbehörde für den Inverkehrbringer entschieden, dass (noch) kein Rückruf oder Anwendungsstopp bundesweit ausgesprochen wird“, so die Pressesprecherin.
Die Bezirksregierung Düsseldorf stehe weiterhin mit der Landesbehörde in Mecklenburg-Vorpommern und dem BfArM in regem Austausch.

620 Schule mit 900.000 Deepblue-Tests beliefert

Die aus China stammenden Antigen-Selbsttests der Marke Anhui Deepblue Medical Technology waren an rund 620 Schulen in Mecklenburg-Vorpommern verteilt worden. Bereits vor den Herbstferien bemerkten Schüler den „vergammelten“ Geruch, der von der Testlösung ausging. Da die beaufsichtigenden Lehrer den Geruch nicht weiter thematisiert hatten, waren die Schüler davon ausgegangen, dass er normal ist, hieß es im „Nordkurier“.
Bei ersten Untersuchungen hatten sich bei 32 Proben aus vier Chargen Auffälligkeiten wie Verfärbung, Trübung oder ein unangenehmer Geruch ergeben. Die Pressesprecherin des Landesamts für Gesundheit und Soziales (LAGuS), Anja Neutzling, teilte gegenüber der Epoch Times mit, dass zunächst keine gefährlichen Keime wie E. coli gefunden wurden, wie anfangs vermutet wurde. Für diese Woche (KW 44) werden die angeforderten Laborergebnisse erwartet.
Gleichzeitig wies das LAGuS darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit für ein gesundheitliches Risiko beim Aufeinandertreffen folgender Bedingungen steige:
  • bakterielle Verunreinigung des Produkts
  • nicht-sachgemäße Produktanwendung
  • geschwächtes Immunsystem beim Anwender
„Bei ordnungsgemäßer Anwendung kommen Schülerinnen und Schüler mit der Testflüssigkeit nicht in Berührung“, hieß es beschwichtigend vom Bildungsministerium Mecklenburg-Vorpommern.  Zu den Anschaffungskosten der Tests teilte Ministeriumssprecher Christina Moeller laut „Nordkurier“ mit: „Der ursprüngliche Kaufpreis der rund 900.000 Deepblue-Tests lag bei 1.289.131,76 Euro.”  Unbekannt ist, wie viele der Tests bislang verbraucht wurden. Der vorhandene Rest solle vernichtet, so Moeller. Um den Testbetrieb aufrechtzuerhalten, wurden die Schulen kurz nach dem Vorfall mit anderweitigen Antigenschnelltests versorgt.

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