Verrechnet, verplant, verspätet: Zahlen und Fakten zum BER
Der neue Berliner Flughafen „Willy Brandt“ öffnet am Samstag kommender Woche die Türen. Mit neun Jahren Verspätung und explodierenden Kosten wurde der BER zum Desaster. Zahlen und Fakten zum „neuen Tor zur Welt“:
Neuer Flughafencode
Ab dem 25. Oktober müssen Reisende nach dem Flughafencode BER Ausschau halten – die Kürzel SXF und TXL gehören ab dann der Geschichte an. SXF verschwindet aber nicht ganz: Als Terminal 5 bleibt der ehemalige Flughafen Schönefeld erhalten. Der Flughafen Berlin Brandenburg trägt den Beinamen „Willy Brandt“.
Platzproblem
Mit einer Gesamtfläche von rund 1470 Hektar (das entspricht rund 2000 Fußballfeldern) gibt es jede Menge Platz auf dem neuen Flughafen – aber es könnte mittelfristig trotzdem eng werden. Jährlich kann der Airport zu Beginn 27 Millionen Passagiere abfertigen. Im Dezember 2019 reisten bereits über 35 Millionen Fluggäste in die Hauptstadt oder stiegen dort um.
Dieses Problem wird durch die Corona-Pandemie erst einmal entschärft: Nur noch rund sieben Millionen Fluggäste gab es in Berlin im August 2020, ein Minus von fast 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Betreibergesellschaft gibt sich zuversichtlich: Sollten die Passagierzahlen wieder steigen, könne die Kapazität auf bis zu 45 Millionen Passagiere erweitert werden.
Kostenexplosion
Die eingebrochenen Passagierzahlen ermöglichen zwar einen sanften Einstieg in den Flughafenbetrieb, schaffen aber finanzielle Probleme. Und die sind bereits groß: 1,9 Milliarden Euro kalkulierte man zu Baubeginn 2006, knapp sechs Milliarden Euro wird das Prestigeprojekt Stand heute wohl kosten.
Parkflächen
Parkplätze gibt es viele: Insgesamt rund 10.000 für Autos und 85 für Flugzeuge; weitere 15 Flugzeug-Abstellpositionen sind in Planung. Zur Eröffnung verfügt das Terminal 1 über 16 Fluggastbrücken am Haupt-Pier und neun weitere am Süd-Pier. Damit die Flugzeuge zu ihren Stellpositionen kommen, wurden fast 1,7 Millionen Quadratmeter Start- und Landebahnen, Rollwege und Vorfelder aus mehr als 1,1 Millionen Kubikmeter Beton gebaut. Zwei parallele Start- und Landebahnen stehen zur Verfügung. Überwacht wird der Flugbetrieb aus einem 72 Meter hohen Tower.
Terminal
Mit über 33.000 Quadratmetern Glasfassade wird das Terminalgebäude wohl einen guten Ausblick bieten. 160.000 Kubikmeter Beton wurden im Herzstück des Flughafens außerdem verbaut. Wer nicht mit dem Auto zum Flughafen kommen will, kann den Zug nehmen: Direkt unter dem Terminal gibt es einen sechsgleisigen Bahnhof. Es gibt zwei Bahnsteige für den Regional- und Fernverkehr und einen für die Berliner S-Bahn. (afp/sua)
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