Veröffentlichung von riesiger Datensammlung schreckt Politik und Behörden auf

Politiker und Prominente sind Opfer eines massiven Datendiebstahls geworden. Eine riesige Menge persönlicher Daten wurde im Internet veröffentlicht.
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Hacker haben eine große Menge an Daten von Politikern und Prominenten gestohlen.Foto: iStock
Epoch Times4. Januar 2019

Zahlreiche Politiker und weitere Prominente sind Opfer eines massiven Datendiebstahls geworden. Eine riesige Menge persönlicher Daten wurde im Internet veröffentlicht. Gleich eine ganze Reihe von Behörden versucht, der Angelegenheit auf den Grund zu gehen. Doch noch sind viele Fragen offen.

Was ist passiert?

Unbekannte haben im Internet umfangreiche Daten veröffentlicht, vor allem von Prominenten. Augenscheinlich geschah dies über einen längeren Zeitraum, ohne dass es jemandem auffiel. Im Dezember wurden Links zu Datensätzen im Stil eines Adventskalenders von Tag zu Tag auf Twitter veröffentlicht. Das Twitter-Konto war am Freitagmorgen zunächst noch erreichbar, wurde später aber gesperrt. Die Bundesbehörden erfuhren in der Nacht zum Freitag von der Angelegenheit, im Kanzleramt ging die Information laut Vize-Regierungssprecherin Martina Fietz kurz vor Mitternacht ein. Die Regierung nimmt den Vorfall ihren Worten zufolge „sehr ernst“.

Wer ist von dem Datendiebstahl betroffen?

Laut dem Bundesinnenministerium geht es um „hunderte“ Menschen, darunter Politiker aus dem Europaparlament, dem Bundestag, den Landtagen und auch aus der Kommunalpolitik. Auch E-Mail-Adressen und eine Faxnummer, die mutmaßlich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gehören, wurden veröffentlicht. „Sensible“ Daten aus dem Kanzleramt tauchen laut Fietz aber nicht auf. In dem Datensatz finden sich auch mutmaßliche Handynummern von mehreren Bundesministern.

Betroffen sind offenbar Politiker aller im Bundestag vertretenen Parteien außer der AfD. Auch Daten von Künstlern und Journalisten wurden ins Netz gestellt, etwa von der Band K.I.Z. und Moderator Jan Böhmermann.

Was für Daten wurden veröffentlicht?

Es handelt sich um eine Sammlung sehr unterschiedlicher Datensätze. Zum einen wurden E-Mail-Adressen, Handy- und Faxnummern sowie Kreditkartennummern veröffentlicht. Zum anderen waren aber offenbar auch teils sehr private Inhalte wie E-Mails, Chatprotokolle, Briefe und digitalisierte Dokumente dabei. Laut Bundesinnenministerium veröffentlichten die unbekannten Täter sowohl „relativ aktuelle“ Daten als auch älteres Material.

Welchen konkreten Umfang die Veröffentlichungen haben, ließ sich laut Bundesinnenministerium zunächst nicht überblicken. Unklar ist zudem, inwieweit die Informationen und Unterlagen authentisch sind. Vize-Regierungssprecherin Fietz betonte am Freitag, erfahrungsgemäß könnten in derartigen Datenumfängen auch Fälschungen vorhanden sein.

Wer steckt dahinter?

Hier tappen die Behörden offiziellen Angaben zufolge noch völlig Dunkeln. Bisher ist auch noch nicht geklärt, wie die Täter an die Daten kamen. Denkbar sind dabei verschiedene Varianten: Jemand könnte sich in Datenbanken oder Netzwerke gehackt und die Informationen dort gestohlen haben. Oder das Material wurde geleakt, also von jemandem innerhalb eines Netzwerks oder einer Organisation absichtlich nach außen gegeben.

Wie geht es jetzt weiter?

In die Ermittlungen zu dem Fall sind zahlreiche Behörden involviert, darunter das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), das Bundeskriminalamt (BKA) und Sicherheitsbehörden in den Ländern. Die Bundesanwaltschaft prüft, ob sie sich ebenfalls einschalten sollte. Die Ermittler versuchen herauszufinden, wer hinter der Sache steckt. Laut Innenministerium wollen sie zudem unterbinden, dass die Daten weiter im Internet abgerufen werden können. Betroffene sollen informiert werden und, falls nötig, Hilfestellung dabei bekommen, wie sie jetzt weiter vorgehen sollen. (afp)



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