Verfolgung in Tschetschenien: Deutschland stellt Einreisevisum für schwulen Tschetschenen aus

In der Kaukasusrepublik Tschetschenien werden Homosexuelle verfolgt. Die Bundesrepublik ermöglichte einem schwulen Tschetschenen die Einreise nach Deutschland.
Titelbild
Ein Aktivist vor dem Bundeskanzleramt am 30. April 2017.Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP/Getty Images
Epoch Times8. Juni 2017

Deutschland hat laut einem Bericht des Berliner „Tagesspiegel“ einem schwulen Tschetschenen ein humanitäres Visum ausgestellt, um ihm die Einreise zu ermöglichen.

Der Mann halte sich seit diesem Dienstag in der Bundesrepublik auf, berichtete das Blatt in seiner Donnerstagsausgabe unter Berufung auf Angaben aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. Demnach könnten demnächst weitere Homosexuelle humanitäre Visa erhalten.

Verfolgungscampagne gegen Homosexuelle in Tschetschenien

Hintergrund ist die Verfolgung von Homosexuellen in der Kaukasusrepublik. „Wir sind froh, dass wir in besonders schwierigen Fällen helfen können“, hieß es dazu laut „Tagesspiegel“ weiter aus dem Auswärtigen Amt.

Insgesamt seien an die deutsche Botschaft in Moskau fünf Fälle von Betroffenen herangetragen worden. „Die Bundesregierung prüft in allen Fällen, welche Unterstützung im Sinne und Interesse der Betroffenen jeweils geleistet werden kann.“

Neben dem bereits eingereisten Tschetschenen hätten für drei weitere bereits Anhörungen in der Botschaft stattgefunden.

Zeitungsbericht: Schwule in Tschetschenien verschleppt und inhaftiert

Die russische Zeitung „Nowaja Gaseta“ hatte im März von einer gezielten Verfolgungskampagne gegen Schwule in der Kaukasusrepublik berichtet.

Seit Februar wurden demnach mehr als hundert tatsächlich oder vermeintlich homosexuelle Männer von Milizen des tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow verschleppt und inhaftiert. Mindestens zwei von ihnen sollen an Folgen von Misshandlungen gestorben sein.

Die russische Regierung sagte auf Drängen des Europarats hin inzwischen zu, den Vorwürfen nachzugehen. (afp)



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